Seit Corona boomt der illegale Welpenhandel. 2021 registrierte die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ in Deutschland 211 Fälle mit insgesamt 1.839 Tieren – ein Anstieg von 140 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: Da waren es „nur“ 86 Fälle mit 771 Tieren. Illegal gehandelte Hunde bilden die Mehrheit, doch auch Katzen sind betroffen.
Die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ beobachtet seit Jahren den illegalen Handel mit Heimtieren. Im Jahr 2021 hat sie 211 Fälle mit 1839 Tiere registriert. Darunter befanden sich 1.765 Hunde und 74 Katzen, entdeckt in Transportern auf der Autobahn oder in Wohnungen, wo sie zum Verkauf angeboten wurden. 2020, im ersten Jahr der Pandemie, wurden 86 Fälle mit 771 Tieren registriert.
„Der illegale Welpenhandel bleibt ungebrochen auf einem hohen Niveau und wird durch die Bedingungen der Pandemie weiter befeuert“, sagt Daniela Schneider von Vier Pfoten.
Schlechter Gesundheitszustand
Die beschlagnahmten Hunde und Katzen waren häufig in einem erbärmlichen Zustand: Unterkühlt, schwach, krank und befallen von Flöhen, Würmern und anderen Parasiten. Viele von ihnen wurden über Tage ohne Futter und Wasser in viel zu kleinen Boxen oder Käfigen transportiert.
In vielen Fällen wurden die Kleinen zu früh von ihrer Mutter getrennt, hatten nicht die notwendigen Impfungen und natürlich auch keine gültigen Papiere.
Auf eBay Kleinanzeigen und Co. gehandelt
Angeboten werden die Tiere auf Online-Plattformen wie „eBay Kleinanzeigen“, „Quoka“ und „Deine Tierwelt“. Auch in geschlossenen Gruppen in den sozialen Medien werden Hunde und Katzen illegal gehandelt. Der Großteil des kriminellen Geschäfts findet laut Vier Pfoten auf „unregulierten Online-Plattformen“ statt.
Oft geben sich die Verkäufer und Verkäuferinnen als kleine Hobbyzucht aus. In Wirklichkeit werden die Tiere in osteuropäischen Zuchtfabriken unter Bedingungen produziert, die man nur als Tierquälerei bezeichnen kann.
Man kann es nicht oft genug betonen: Kauft keine Katzen (und auch keine Hunde) im Internet! Auch, wenn die Anzeige eigentlich „ganz nett“ formuliert ist oder euch die Katze leid tut. Durch eure Nachfrage kurbelt ihr die Produktion von Tieren unter fragwürdigen Bedingungen weiter an – und die Welpenhändler-Mafia reibt sich die Hände.
Bild © Iuliia Alekseeva