Welches Katzenfutter ist das richtige für meine Samtpfote? Die Frage nach dem besten Katzenfutter brennt vielen „Dosenöffnern“ auf den Nägeln. Schließlich ist es gar nicht so einfach, sich im Dschungel der vielen verschiedenen Marken und Sorten zurecht zu finden – und die Katze hat ja schließlich auch noch „ein Wörtchen mitzureden“.
Inhaltsübersicht
- Der Katze muss es schmecken
- Welches Katzenfutter ist das richtige: Nassfutter oder Trockenfutter?
- Was bedeutet eigentlich BARF?
- Welches Katzenfutter ist das richtige: Alleinfutter oder Ergänzungsfutter?
- Woran erkennt man gutes Katzenfutter?
- Tipp: Verschiedene Katzenfuttermarken und Sorten kombinieren
- Gutes Katzenfutter – Liste mit fünf empfehlenswerten Sorten
In diesem Artikel möchte ich euch Tipps zur Auswahl des richtigen Katzenfutters geben. Meine Ratschläge basieren vor allem auf Empfehlungen aus Büchern, von Tierärztinnen und auf meinen eigenen Erfahrungen mit Elvis. Die Tipps beziehen sich auf gesunde Katzen, bei kranken Stubentigern kann eine spezielle Diät nötig sein.
Welche ihr davon umsetzt, bleibt natürlich euch überlassen. Auf anderen Katzenblogs werdet ihr zum Teil andere Empfehlungen finden – zum Beispiel zum Thema Trockenfutter. Wichtig ist, dass ihr kritisch bleibt und einfach beobachtet, welches Futter eurer Mieze guttut und welches eher nicht.
Der Katze muss es schmecken
Eines ist schon mal sicher: Das Futter kann noch so hochwertig sein, wenn es eurem Stubentiger nicht schmeckt, wird er es nicht fressen. Wenn eure Katze ihr Futter verschmäht, kann es möglicherweise an ihrer Futterprägung liegen. Bis zu einem Alter von ungefähr einem Jahr lernen Kätzchen von ihrer Mutter, was essbar ist und was nicht. Diese Prägephase ist entscheidend für die späteren Vorlieben und Abneigungen.
Ein Kitten, das verschiedene Futtersorten kennengelernt hat, wird auch als erwachsene Katze flexibler bei der Wahl seiner Nahrung sein.
Welches Katzenfutter ist das richtige: Nassfutter oder Trockenfutter?
Soll meine Katze Nassfutter oder Trockenfutter bekommen?
Trockenfutter ist bei Katzenfans sehr umstritten. Manche Katzenbesitzer lehnen Trockenfutter komplett ab – nicht ganz zu Unrecht, denn es ist von einem natürlichen Beutetier doch recht weit entfernt. Problematisch ist vor allem der geringe Wassergehalt von Trockenfutter. Eine Maus besteht zu 70 Prozent aus Wasser, Trockenfutter enthält dagegen maximal 14 Prozent Flüssigkeit.
Als ehemalige Wüstentiere decken Katzen ihren Flüssigkeitsbedarf in erster Linie über die Nahrung. Besteht diese aus Mäusen oder aus Feuchtfutter, bekommen sie normalerweise ausreichend Flüssigkeit. Bei Trockenfutter sieht die Sache anders aus. Katzen, die mit Trockenfutter gefüttert werden, brauchen unbedingt ausreichend zusätzliches Wasser – sonst drohen Krankheiten wie zum Beispiel Harnsteine.
Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Trockenfutter-Sorten relativ viel Getreide enthalten, mit dem der Verdauungsapparat der Fleischfresserin Katze nichts anfangen kann.
Nassfutter ist also prinzipiell die bessere Wahl, denn es ist natürlicher und entspricht eher den kätzischen Ernährungsgewohnheiten.
Trockenfutter für die Zähne
Dennoch würde ich Trockenfutter nicht komplett verteufeln. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass sich die Zähne von Elvis nach der Umstellung auf reine Nassfutter-Ernährung stark verschlechtert haben.
Das ist eigentlich kein Wunder, denn handelsübliches Nassfutter ist sehr weich und vorhandene Zahnbeläge werden nicht abgerieben. Verspeist die Katze eine Maus, liegt der Fall ganz anders: Die Zähne müssen sich erst durch das Fell kämpfen, müssen Sehnen durchtrennen und festes Muskelfleisch kauen. Dadurch wird der Zahnbelag automatisch weggeputzt.
Deshalb empfehle ich euch, euren Katzen täglich ein paar Bröckchen Trockenfutter zu geben – am besten eine Sorte mit großen Kroketten für die Zähne.
Damit euer Stubentiger nicht dick und träge wird, solltet ihr Trockenfutter nicht „einfach so“ in den Napf füllen. Werft die Bröckchen und lasst euren Stubentiger danach jagen oder gebt sie in ein Fummelbrett.
Was bedeutet eigentlich BARF?
BARF ist die Abkürzung für Biologisch Artgerechte Roh Fütterung. Mit Mahlzeiten auf der Basis von rohem Fleisch soll die Katze möglichst naturnah und artgerecht ernährt werden.
Normalerweise ernähren sich Katzen hauptsächlich von Mäusen. Dazu kommen Insekten oder auch mal ein Vogel. Katzen fressen ihre Beutetiere im Ganzen, das bedeutet inklusive Fell, Knochen, Magen- und Darminhalt. Um eine Katze zu „barfen“ reicht es daher nicht, einfach ein klein geschnittenes Stück Fleisch in den Napf zu tun, so die Ansicht von Experten. Das Fleisch muss mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert werden, um die Nährstoffzusammensetzung eines Beutetiers möglichst genau nachzuahmen.
Barfen ist also nicht trivial und erfordert eine Menge Wissen. Diese Ernährungsform gilt aber als sehr gesund, weil weitgehend natürliche und unverarbeitete Zutaten verwendet werden.
Eine gute Einführung für BARF-Anfänger bietet das Buch BARF für Katzen von der Tierärztin Natalie Dillitzer.
Kein Problem: Ab und zu rohes Fleisch
Es schadet eurer Katze jedoch überhaupt nicht, wenn ihr gelegentlich eine Mahlzeit mit rohem Fleisch serviert, ohne irgendwelche Zusätze darüberzustreuen. Im Gegensatz zum weichen Fertigfutter muss sie beim Rohfleisch ordentlich kauen und das ist gut für die Zähne.
Achtung: Bitte auf keinen Fall rohes Schweinefleisch füttern. Rohes Fleisch von Haus- oder Wildschweinen kann das Aujeszky-Virus enthalten, ein für Katzen tödlicher Erreger.
Elvis bekommt zum Beispiel ab und zu ein Stück Putenschnitzel. Weil er nur noch drei Eckzähne hat, schneide ich das Fleisch in winzig kleine Stücke.
Welches Katzenfutter ist das richtige: Alleinfutter oder Ergänzungsfutter?
Auf Katzenfutter-Packungen steht entweder die Aufschrift „Alleinfutter“ oder die Aufschrift „Ergänzungsfutter“. Diese Zusatzbezeichnung ist oft recht klein gedruckt und nicht auf Anhieb zu finden – doch es ist wichtig, den Unterschied zwischen den beiden Futterarten zu kennen.
Ein Alleinfuttermittel enthält alle Nährstoffe, die eine Katze zum Leben braucht: Proteine, Kohlenhydrate, Fett, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Es sind keine weiteren Zusätze nötig.
Bei einem Ergänzungsfuttermittel können wichtige Komponenten fehlen. Ein Ergänzungsfuttermittel solltet ihr deshalb nur zusätzlich füttern, etwa um den Speiseplan abwechslungsreicher zu gestalten.
Woran erkennt man gutes Katzenfutter?
Woran erkennt ihr nun, ob ein bestimmtes Produkt auch wirklich gut für euren Liebling ist?
Auf diese drei Qualitätsmerkmale solltet ihr achten:
- Ein hoher Fleischanteil
- Eine ausführliche Deklaration der Inhaltsstoffe
- Keine unnötigen Zusätze
Ein hoher Fleischanteil
Katzen sind reine Carnivoren, also Fleischfresser. In der Natur nehmen sie ausschließlich tierische Nahrung zu sich – abgesehen von ein paar pflanzlichen Speiseresten im Verdauungstrakt einer Maus.
Je höher der Fleischanteil im Fertigfutter, desto besser. Ein gutes Futter hat einen Fleischanteil von mindestens 50 Prozent. Premium-Nahrung hat einen Fleischanteil von 70 Prozent und mehr. Das gilt übrigens sowohl für Nass- als auch für Trockenfutter.
Eine ausführliche Deklaration der Inhaltsstoffe
Auch die Zusammensetzung des Futters ist wichtig. Um zu erfahren, was genau im Futter drin ist, müsst ihr euch die Deklaration, also die Auflistung der Inhaltsstoffe, ansehen.
Man unterscheidet zwischen einer „offenen“ und einer „geschlossenen“ Deklaration. Bei der offenen Deklaration ist jede Zutat einzeln aufgeführt, mit ihrem prozentualen Anteil.
Beispiel für eine offene Deklaration:
Zusammensetzung: Hühnerfleisch 72 % (bestehend aus Muskelfleisch, Herz, Magen, Leber), Hühnerbrühe (24,9 %), Granatapfelkerne (1 %), Lachsöl (1 %), Mineralstoffe (1 %), Grünlippmuschel (0,1 %)
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: Vitamin D3 (200 IE/kg), Taurin (1.500 mg/kg), Zink [als Zinkoxid] (25 mg/kg), Mangan [als Mangan(II)oxid] (1,4 mg/kg), Iod [als Calciumiodat, wasserfrei] (0,75 mg/kg).
Bei der geschlossenen Deklaration werden die einzelnen Inhaltstoffe in Gruppen zusammengefasst aufgeführt. Sie werden in absteigender Reihenfolge nach Gewicht angegeben. Der Inhaltstoff, der als erstes genannt wird, von dem ist am meisten drin. Prozentuale Mengen-Anteile werden nicht genannt.
Beispiel für eine geschlossene Deklaration:
Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (davon mind. 4% Huhn), pflanzliche Nebenerzeugnisse, Mineralstoffe, Zucker.
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe: Vitamin A (1.440 IE/kg), Vitamin D3 (220 IE/kg), Eisen (10 mg/kg), Jod (0,2 mg/kg), Kupfer (0,9 mg/kg), Mangan (1,9 mg/kg), Zink (10 mg/kg). Technologische Zusatzstoffe: E516 (3.100 mg/kg), E451i (4.500 mg/kg). Mit Konservierungsstoffen.
Der Gesetzgeber schreibt keine offene Deklaration vor, die geschlossene Variante genügt. Dennoch solltet ihr Katzennahrung mit einer offenen Deklaration den Vorzug geben, denn hier wisst ihr genau, was drin ist.
Keine unnötigen Zutaten
Wie das oben genannte Beispiel zeigt, enthalten manche Produkte auch Zucker. Der schadet zwar nicht, ist aber für Katzen völlig unnötig, da sie nicht in der Lage sind, süß zu schmecken. Zucker dient oft dazu, dass Futter für menschliche Augen attraktiv zu machen, denn karamellisierter Zucker verleiht dem Futter eine hübsche, hellbraune Farbe.
Getreide ist ebenfalls überflüssig, denn Katzen können es als reine Fleischfresser sowieso nicht verwerten. Ein minimaler Anteil von zwei bis drei Prozent ist in Ordnung, denn so viel ist auch im Magen und Darm einer Maus enthalten.
Auch Konservierungsstoffe haben in einem hochwertigen Katzenfutter nichts zu suchen.
Schon gewusst? Katzen schmecken kein süß
Die Zunge einer Katze besitzt Rezeptoren für die Geschmacksrichtungen sauer, salzig, bitter und umami (gehaltvoll, proteinreich). Ein Rezeptor für die Geschmacksrichtung süß fehlt bei der Katzenzunge. Im Gegensatz zu uns Menschen, können Katzen also mit Süßem überhaupt nichts anfangen.
Tipp: Verschiedene Katzenfuttermarken und Sorten kombinieren
Ihr solltet versuchen, euren Samtpfoten möglichst viel Abwechslung zu bieten. Legt ihr euch auf eine Marke oder Sorte fest, besteht die Gefahr, dass eure Miezen irgendwann nichts anderes mehr anrühren. Nimmt der Hersteller die Sorte aus dem Programm oder ändert die Rezeptur, dann habt ihr ein Problem.
Außerdem ist die Nährstoffzusammensetzung bei jedem Hersteller ein wenig anders. Wenn ihr verschiedene Produkte kombiniert, bekommt eure Katzen in der Summe alles, was sie brauchen.
Gutes Katzenfutter – Liste mit fünf empfehlenswerten Sorten
Hier eine Liste mit Katzenfutter-Sorten, die ich guten Gewissens empfehlen kann. Elvis hat sie auch schon bekommen oder bekommt sie noch.
- Catz Finefood (Alleinfutter)*
- GranataPet DeliCatessen (Alleinfutter)*
- MAC´s Cat (Alleinfutter)*
- Schesir in Brühe (Ergänzungsfutter)*
- Royal Canin Oral Care (Trockenfutter)*
Wie ihr seht, ist die Frage „Welches Katzenfutter ist das richtige?“ gar nicht so eindeutig zu beantworten. Deshalb möchte ich euch zum Schluss noch einen Rat mit auf den Weg geben: Macht euch bei der Auswahl des Futters nicht verrückt. Auch wenn eure Katze im Moment nur Trockenfutter oder minderwertiges Nassfutter frisst, könnt ihr den Speiseplan allmählich auf höherwertige Nahrung umstellen.
Dieser Artikel ist eine aktualisierte Fassung des Beitrages „Welches Katzenfutter ist gut?“ vom 26. Februar 2015.
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29 Kommentare
Gut geschrieben, danke. Das Thema Futter ist gerade für Wohnungskatzen nicht zu unterschätzen, da sie sich nicht mal eben eine Maus fangen können, was ja wirklich das optimale Futter für eine Katze wäre. Seitdem wir zwei BKHs haben, die eher Wohnungskatzen sind, ist das Thema Futter auch für uns wichtig geworden.
Trotzdem unsere beiden BKHs wirklich gutes Futter bekommen, Mjamjam und Purizon hat unsere jüngste Katze Luna eine Futterunverträglichkeit einwickelt. Möglicherweise liegt es an dem Fisch, der im Purizon bei jeder Futtersorte zusätzlich mit drin ist.
Vielen Dank für dein Feedback 🙂 Für Katzen mit Allergien oder Unverträglichkeiten gibt es inzwischen zum Glück einige Produkte mit nur einer Fleischsorte. Alles Gute!
Hallo Bärbel,
werden bei den aufgelisteten Katzenfutter Tierversuche durchgeführt? Hast du das berücksichtigt oder ausgelassen?
MfG
Hallo Yasin,
nein, dieser Aspekt wurde nicht berücksichtigt.
Liebe Grüße
Bärbel