Buchtipp: BARF für Katzen

von Bärbel
Katze mit Buch

Heute möchte ich euch den Ratgeber „BARF für Katzen“ vorstellen. Doch was ist eigentlich BARF? BARF (oder manchmal auch B.A.R.F. geschrieben) ist die Abkürzung für Biologisch Artgerechte Roh Fütterung.

Seitenbeispiel

Seitenbeispiel

Mit Futter auf der Basis von rohem Fleisch soll die Katze möglichst naturnah und artgerecht ernährt werden. BARF für Katzen ist ein Ratgeber für alle, die ihre Katze „barfen“, also auf Rohfleischfütterung umstellen möchten.

Vielleicht wird sich der eine oder andere von euch jetzt fragen: Wozu braucht man ein Buch, um rohes Fleisch zu füttern? Ganz so einfach ist die Sache leider nicht, wenn man den Experten glauben will. Sie gehen davon aus, dass ein Beutetier, zum Beispiel eine Maus, im Ganzen gefressen wird. Also inklusive Fell, Knochen, Magen- und Darminhalt. Um die Nährstoffzusammensetzung eines Beutetiers möglichst genau nachzuahmen, muss das Fleisch demnach mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert werden. Wie das geht, wird in „BARF für Katzen“ erklärt.

Die Autorin

Die Autorin, Natalie Dillitzer, ist Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik. Sie betreibt eine eigene Praxis für Ernährungsberatung.

Gebrauchsanleitung zum Barfen

Der Ratgeber gliedert sich in die Kapitel

  1. B.A.R.F. – Was ist das?
  2. Was darf in den Napf?
  3. Jetzt kommt die Praxis
  4. Extras

Im ersten Kapitel wird unter anderem erklärt, wie der Verdauungstrakt einer Katze funktioniert und welche Nährstoffe sie zum Leben braucht – Übersichtstabellen inklusive. Auch auf die Vor- und Nachteile des Barfens wird eingegangen. Im zweiten Kapitel schildert die Autorin, welche Produkte „in den Napf dürfen“ und welche besser draussen bleiben. Außerdem erklärt sie, warum reines Fleisch oder Fisch nicht genügen und welche Supplemente man zufügen muss.

BARF in der Praxis

Am interessantesten fand ich das dritte Kapitel, „Jetzt kommt die Praxis“. Hier erfährt man unter anderem, wie man die Futtermenge richtig berechnet und wie man die Mahlzeiten zubereitet. Die dazugehörigen Kochrezepte sind absolut anfängertauglich und dazu noch hübsch mit Bildern aufbereitet – wie in einem Kochbuch für Menschen. Neben den Rezepten für gesunde Katzen gibt es zusätzlich noch je ein Rezept für Tumorpatienten, Allergiker und Nierenkranke.

Die Umstellung sollte langsam und ohne Druck erfolgen. Hierfür gibt es zahlreiche Tipps für den Einstieg. Für Umstellungsprobleme wie etwa Verstopfung, Durchfall oder Erbrechen werden Hausmittel genannt.

Das vierte Kapitel ist eigentlich nur ein Anhang mit Register, Adressen und Informationen zu Verlag und Autorin.

Die Sache mit den Knochen

Etwas verunsichert war ich bei der Frage, ob man Knochen füttern darf oder nicht. Einerseits warnt die Autorin vor schwerwiegenden Verdauungsproblemen, ja sogar Zahnabbrüchen und Verletzungen der Magen-Darm-Schleimhäute. Trotzdem empfiehlt sie Knochen wie z. B. Hühnerhälse, Hühnerflügel oder Ochsenschwanz – notfalls im Fleischwolf zerkleinert. Auch wenn Mäuse und Vögel in der Natur inklusive Knochen daher kommen, so ganz wohl ist mir bei dem Gedanken an splitternde Hühnerknochen nicht.

Dillitzer sieht kein Problem darin, BARF und Fertigfutter zu kombinieren, wenn es die Katze verträgt. Prinzipiell finde ich so einen undogmatischen Ansatz gut. Warum sie allerdings ausgerechnet die Marken Whiskas und Royal Canin empfiehlt, begründet sie nicht weiter. Schade.

Heimtier Plus-App

Screenhot App (Ausschnitt)

Screenhot App (Ausschnitt)

Zum Buch gibt es noch eine kostenlose App mit zusätzlichen Informationen und Videos. Ich habe mir die App auf mein iPad installiert und ausprobiert.

Sie funktioniert einwandfrei, aber ehrlich gesagt, der Mehrwert ist doch recht übersichtlich. So manche Zusatzinfo hätte man genauso gut direkt im Buch unterbringen können und niedliche Katzenvideos gibt es auf Youtube zur Genüge. Ganz nützlich fand ich die Wocheneinkaufsliste, die man sich per E-Mail zuschicken kann.

BARF für Katzen – mein Eindruck

Zunächst einmal macht es einfach Freude, dieses Buch in die Hand zu nehmen und darin zu blättern. Es ist grafisch liebevoll gestaltet, durchgängig vierfarbig gedruckt und enthält zahlreiche Fotos. So gibt es zum Beispiel zu jedem BARF-Rezept ein Bild.

Gut gefallen hat mir auch der verständliche Schreibstil, der das komplexe Thema Katzen-Ernährung für Laien nachvollziehbar aufbereitet. Dabei geht die Autorin auf viele praktische Fragen ein, die sich beim Barfen ergeben, zum Beispiel wo man am besten einkauft oder welches Handwerkszeug man in der Küche benötigt. Ich selbst hatte bis dato noch relativ wenig Ahnung von diesem Thema. Bei uns zuhause gibt es hochwertiges Fertigfutter und ab und zu frisches Fleisch. Nach der Lektüre dieses Ratgebers würde ich es mir zutrauen, meinen Kater auf BARF umzustellen.

Die App ist eine nette Spielerei, aber nicht unbedingt notwendig. Das Buch enthält auch so alles, was der Neu-Barfer wissen muss.

Insgesamt bekommt dieser Ratgeber – trotz der Kritikpunkte – von mir eine klare Kauf-Empfehlung, denn auch das Preis-Leistungsverhältnis ist mit € 8,99 für das Druckbuch wirklich gut.

 

BARF für KatzenBibliographische Angaben

Dr. Natalie Dillitzer:
BARF für Katzen. Kleine Tiger gesund ernähren.
Gräfe und Unzer, 1. Auflage 2014
Taschenbuch, 64 Seiten, Preis: 8,99 Euro
Ihr könnt das Buch hier bestellen: Barf für Katzen*

Weitere Katzenbuch-Rezensionen findet ihr auf der Themenseite Bücher.

* Affiliate-Link (was ist das?); Bild: © GU

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