Manchmal lässt es sich nicht vermeiden: Man muss die Katze hochnehmen und tragen. Zum Beispiel wenn die Mieze in die Transportbox gehoben werden muss oder wenn sie irgendwo sitzt, wo sie nicht sitzen soll – im Regal mit dem guten Porzellan etwa. Mutterkatzen tragen ihre Jungen am Nackenfell. Aber sollten Menschen dieses Verhalten wirklich übernehmen?
Ausgewachsene Katzen nie am Nackenfell tragen!
Viele Menschen meinen, eine Katze am Nackenfell zu tragen sei die artgerechteste Art und Weise dies zu tun. Schließlich würden das die Katzenmütter mit ihren Kitten so machen. Aber der Mensch ist keine Katze und sollte deshalb dieses Verhalten keinesfalls übernehmen! „Schon gar nicht bei einer ausgewachsenen Katze“, sagt die Tierärztin Barbara Schöning von der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT).
„Das Hochheben am Nackenfell kann ihr große Schmerzen bereiten und ihr nachhaltig gesundheitlich schaden.“
Der Trageapparat von Hals und Wirbelsäule sei einfach nicht dafür gemacht, das Gewicht einer ausgewachsenen Katze dranzuhängen. Das Packen am Nackenfell löst bei Katzen außerdem großen Stress und Angst aus, da ein potenzieller Angreifer – ein aggressiver Artgenosse oder ein Greifvogel beispielsweise – eben genau diese Technik anwenden würde.
Katzen richtig hochnehmen und tragen
Eine Katze hebt man richtig hoch, indem man sie mit der flachen Hand unter dem Brustkorb auf Höhe der Vorderbeine fasst und beim Hochheben das Hinterteil abstützt. Beim Tragen nimmt man sie nah an den eigenen Körper. Dabei sitzt die Katze auf dem Arm oder der Hand, die andere Hand wird an die Schulter der Katze gelegt und die Katze damit sanft an den eigenen Brustkorb gedrückt.
Alternativ kann man sich die Katze auch über die Schulter legen. Auch hier sitzt die Mieze auf der Hand oder dem Arm. Der Rest des Katzen-Körpers liegt ganz entspannt auf der menschlichen Schulter. Die Katze schaut beim Tragen also über die menschliche Schulter nach hinten. Die andere Hand fixiert die Katze sanft am Körper. Kraulen sorgt für noch mehr Entspannung.
Quelle: IVH, Bild © IVH