Darf man seiner Katze Milch geben?

von Gastautor
Darf man seiner Katze Milch geben?

Milch als Lebensmittel ist nicht unumstritten. Manche trinken sie täglich, für andere ist Kuhmilch pures Gift. Angesichts zunehmender Allergien und Unverträglichkeiten sind viele Verbraucher, darunter auch Katzenhalter, verunsichert. Darf man seiner Katze Milch geben? Charlie von Cat’s Taste geht dieser Frage heute auf den Grund. Ich freue mich sehr über diesen Gastbeitrag und empfehle euch, bei Gelegenheit mal bei Cat’s Taste vorbeizuschauen. Ein toller Katzenblog, der sich zu lesen lohnt!

Gastbeitrag: Katzen mit Milch füttern – was spricht eigentlich dagegen?

Wenn man sich mit dem Thema „Katzen-Ernährung“ auseinander setzt, stolpert man immer wieder über Listen mit „giftigen Lebensmitteln“, die man Katzen keinesfalls füttern sollte. Oft steht dann in solchen Aufstellungen auch Kuh-Milch. Aber, warum darf man Katzen eigentlich keine Milch füttern? Hat man nicht früher auf den Bauernhöfen auch immer ein Schüsselchen Milch für die Kätzchen bereit gehalten?

Auf dem Hof meines Urgroßvaters war das noch so. Jeden Morgen, wenn gemolken wurde, hat die Hauskatze schon im Stall erwartungsvoll parat gesessen, weil sie genau wusste, der erste Schluck Milch war für sie bestimmt.

Grundsätzlich ist für Katzen Milch nicht giftig. Wenn die Katze Milch bekommt, stirbt sie davon nicht und wird sich auch keine ernsthaften Krankheiten zuziehen. Es verhält sich jedoch so, dass in Milch Milchzucker (Laktose) enthalten und dieser für Katzen unverdaulich ist (übrigens genauso wie für manche Menschen). Aufgrund dieser „Laktose-Intoleranz“ können Katzen von laktosehaltiger Milch Durchfall bekommen.

Ist spezielle Katzenmilch besser?

Aus diesem Grund ist eine spezielle „Katzenmilch“ diverser Hersteller auf dem Markt. Doch, was ist wirklich dran an dieser Milch? Laut den Herstellern ist diese Milch „speziell auf die Bedürfnisse der Katze abgestimmt“ und „besonders bekömmlich“, weil keine Laktose enthalten ist. Dies ist jedoch nicht ganz richtig, die Milch ist lediglich „Laktose reduziert“ und enthält darüber hinaus Milchnebenerzeugnisse, Pflanzennebenerzeugnisse und Zucker.

Von einem gesunden Produkt kann hier also keine Rede sein. Zucker und Pflanzennebenerzeugnisse haben in einer Milch absolut nichts verloren. Dazu kommt, dass Katzenmilch meist durchschnittlich 4,00€ pro Liter kostet, was im Vergleich zur normalen H-Milch schon einen gewaltigen Unterschied macht.

Kätzchen vor Schüssel

Tipp: Laktosefreie Milch für Menschen

Wer also seine Katze ab und an mit Milch verwöhnen will, kann vorsichtig testen, ob die Katze Milch mit Laktose verträgt und diese dann füttern. Am besten lässt man die Katze anfangs nur 2-3 Esslöffel probieren und beobachtet dann, ob die Verdauung beeinträchtigt wird oder nicht. Wenn man aber gar kein Risiko eingehen möchte, kann man einfach die laktosefreie Milch kaufen, die für Menschen mit einer Intoleranz entwickelt wurde. Hier braucht man sich absolut keine Sorgen machen, die Milch ist mindestens so gut verträglich wie die spezielle Katzenmilch und enthält keinen zusätzlichen Zucker oder sonstige Zusätze, die die Katze nicht braucht.

Aber Vorsicht, Milch enthält natürlich auch Fett und ist somit eine zusätzliche „Kalorienbombe“, die in die tägliche Futterration eingerechnet werden sollte. Die Katze sollte Milch also nicht als „Hauptgetränk“ bekommen, sondern nur zwischendurch als Leckerchen.

Eure Erfahrungen?

Bekommen eure Katzen Milch? Wenn ja, kauft ihr spezielle Katzenmilch oder greift ihr auf Produkte für Menschen zurück?

Bild: © ysbrandcosijn – Fotolia.com

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23 Kommentare

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RoterVogelB 17. Januar 2017 - 11:26

„Durchfall? Hurra !!! Endlich nicht mehr so arg feste Brocken absetzen müssen! “
Seit unsere Katze (15 J)mir das „erklärt hat, bekommt sie öfter mal Milch und lebt gut damit.

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M0g3lnicht 22. Oktober 2016 - 22:10

Ich muss leider widersprechen. In laktosefreier Milch wurde lediglich die Laktose, also der Milchzucker, in verträglichen Zucker umgewandelt. Deshalb schmeckt sie auch süßer als normale Milch. Die Aussage, dass kein Zucker enthalten ist, ist also falsch!

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Bärbel 24. Oktober 2016 - 14:12

Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Dass laktosefreie Milch überhaupt keinen Zucker enthält ist in der Tat nicht korrekt. „Normale“ laktosefreie Milch sollte aber keinen zusätzlichen Zucker enthalten. Ich korrigiere den Artikel entsprechend.

Liebe Grüße
Bärbel

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Birgit 10. August 2015 - 18:20

Sehr interessant! Unser Kater Flecki liebt Milch. Als er noch nicht bei uns eingezogen war (ursprünglich gehörte er einer Familie in der Nachbarschaft, die sich allerdings nicht um in gekümmert hat, so dass er sich seinen neuen Platz bei uns gesucht hat!), haben wir ihm ein Schüsselchen Wasser mit einem Spritzer Kondensmilch gegeben. Jetzt bevorzugt er allerdings Katzenmilch (besonders gern die Sorte von dm). Dank des Artikels werde ich es jetzt aber mal mit laktosefreier Milch probieren – mal sehen, was er davon hält!

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Cat's Taste 8. August 2015 - 21:09

Servus Didi,

vielen Dank für das Lob, bin auch ganz stolz, dass ich bei Bärbel veröffentlichen durfte 😀

Das mit den Essensresten ist natürlich so eine Sache. Bei meinen Urgroßeltern hat es immer die Reste vom Tisch gegeben, meistens die Beilagen + Soße und dann vielleicht noch ein bisschen Fett vom Braten, wenn was übrig blieb. Die Katze ist mit dieser Fütterung 20 Jahre alt geworden und war immer gesund. Damals gab es ja auch noch kein Katzenfutter in Dosen und über artgerechte Fütterung hat man sich keine Gedanken gemacht. Bauernhofkatzen haben die Reste gekriegt und fertig. Ich denke aber, dass die Katzen das relativ gut vertragen haben lag auch daran, dass damals ganz anders gekocht wurde als heute und die Katzen natürlich zusätzlich Mäuse gejagt haben.
Damals hat man nicht so extrem mit Gewürzen gearbeitet wie heute, das Essen war nicht so scharf und so stark gesalzen und Fertig-Produkte kannte man überhaupt nicht. Genauso wenig wie Fastfood oder Tiefkühlpizza 🙂
Von daher würde ich natürlich einer Katze heute auch nichts mehr vom Tisch füttern, wegen der vielen Gewürze und Fertigprodukte sollte man Katzen natürlich überhaupt nicht füttern 🙂

LG,
Charlie

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Didi und die Quatschkatzen 5. August 2015 - 23:14

Hallo Charlie und Bärbel 🙂

Welch eine freudige Überraschung auf Bärbels Blog einen Gastbeitrag von Charlie zu finden. 😀

Nun bisschen Senf will ich auch dazu geben und nachdem ich ja selbst seit einer weile noch recht junge Katzen im Alter von 1 und 17 Monaten pflege.

Katzenmilch kommt bei mir so gut wie nicht an. Kater Jogi mochte es von Anfang an nicht, wobei er knapp ein Jahr alt war, als ich ihn bekommen habe und Nuri süffelte als Kitten in rauen Mengen Katzenmilch, bzw. spezielle Aufzuchtmilch aus dem Fachmarkt, weil sie arg Dünn war, deswegen die Kalorienbomben sehr gut vertragen hat. Nun Nuri ist immer noch sehr dünn trotz normalem Fressverhalten, aber manche Katzen bleiben eben sehr dünn.
Auf alle Fälle wurde die Aufzuchtkatzenmilch irgendwann nicht mehr angenommen, so dass ich inzwischen davon komplett absehe. Reine Katzenmilch wie sie überall angeboten wird, würde ich gänzlich außen vor lassen und wegen der genannten Molkerei- und Pflanzennebenerzeugnisse, welche ich völlig sinnlos finde.
Am besten ist wirklich die Laktosefreie ganz gewöhnliche Kuhmilch. Diese gibt es übrigens auch fettreduziert als 0,3 % Variante. Allerdings würde ich eine normale kaufen, weil falls Mietze doch mal Milch schlabert, sicher nicht mehr wie vielleicht 50 bis 100 ml und als Leckerli.

Super Beitrag Charlie und das Thema ist durchaus wichtig. 🙂

Grüßle Didi und die Quatschkatzen

PS: Früher wurdeen auch die Essensreste vom Tisch an Katzen verfüttert. Ob das natürlich gut war, lassen wir mal dahin gestellt. 🙂

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Didi und die Quatschkatzen 5. August 2015 - 23:15

Voll vertippt. 🙁

…im Alter von 14 und 16 Monaten (eigentlich war ich am verbessern und habe es dann vergessen)…

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Sarah 10. Januar 2017 - 9:26

Da stimmt ich voll und ganz zu!

Unsere Tierärztin sagt, dass man ruhig ab und an Milch (mit Wasser verdünnt, wegen dem Fetfgehalt) als Gutsli füttern darf. Schließlich gönne sich der Mensch ja auch ab und an mal ein Stückchen Schokolade

Solange es nicht als Hauptgetränk angeboten wird und auf den Lactosegehalt geachtet wird (bei uns völlig problemlos, da ich selbst keine Lactose vertrage ) sollte das ganze kein Problem für die Mietzen darstellen.

PS.: wir werden auch nur mit Verachtung gestraft, wenn wir ihnen Katzenmilch anbieten

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The Swiss Cats 5. August 2015 - 14:37

Erfahrungen von Mama waren meistens, dass Milch den Katzen Durchfall gab… Wir bekommen manchmal (ein- oder zweimal im Monat) eine Kaffeelöffel Milch als Leckerei, und haben damit kein Problem. Schnurr

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