Auf der Suche nach einer leichten, unterhaltsamen Lektüre für die Freizeit? Und es soll um Katzen gehen? Dann empfehle ich euch „Katze vermisst“, geschrieben von Caroline Paul und illustriert von Wendy McNaughton. Beide leben zusammen mit drei Katzen in San Francisco. Worum geht es in dem Buch?
Ein Kater mit geheimem Doppelleben
Für Caroline wird ein Alptraum Wirklichkeit: Ihr Kater Tibby ist spurlos verschwunden. Weil sie nach einem Flugzeugabsturz mit einem komplizierten Beinbruch zuhause liegt, kann sie sich nicht einmal selbst auf die Suche machen. Sie ist auf die Hilfe ihrer Freunde angewiesen. In ihrer Verzweiflung beauftragt Caroline sogar eine Wahrsagerin.
Nach fünf langen Wochen voller Hoffen und Bangen taucht Tibby plötzlich wieder auf: Wohlgenährt und offensichtlich sehr zufrieden. Das gibt Caroline zu denken. Wo ist er bloß die ganze Zeit gewesen? Wer hat ihn gefüttert? Während seiner Abwesenheit hat sich der ängstliche Kater verändert. Früher eher häuslich, geht er jetzt jede Nacht auf Tour – und frisst offenbar auswärts. Zu Hause jedenfalls rührt Tibby keinen Bissen mehr an, egal welche Leckerbissen ihm Caroline hinstellt.
Caroline und ihre Lebensgefährtin Wendy beschließen, Tibbys geheimem Doppelleben mithilfe moderner Technik auf den Grund zu gehen. Der Kater wird mit einer Kamera ausgestattet. Im Laufe der Überwachung erfährt Caroline erstaunliche Dinge über ihre Nachbarn und auch über sich selbst.
Mein Eindruck: witzig und unterhaltsam
Ich fand „Katze vermisst“ ausgesprochen unterhaltsam und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Caroline beschreibt ihre Ängste um ihre Katze und ihre Eifersucht auf den „Fremdfütterer“ mit selbstironischer Distanz und viel Humor. Zum Charme des Buches tragen auch die zahlreichen vierfarbigen Illustrationen bei.
Manche Frage bleibt aber leider offen, so zum Beispiel warum Caroline überhaupt das Experimentalflugzeug fliegt, mit dem sie dann abstürzt. Auch die zweite Katze, Tibbys Schwester Fibby, kommt für meinen Geschmack in der Erzählung zu kurz.
Alles in allem ist „Katze vermisst“ ein witziges, kurzweiliges Buch. Gut geeignet als Urlaubslektüre oder als Geschenk für einen anderen Dosenöffner. Wäre ich Lehrerin, würde ich dem Buch die Note „Zwei“ geben.
Caroline Paul,
Wendy McNaughton:
Katze vermisst
Wie ich meinen Kater Tibby gestalkt habe
Heyne, eBook € 9,99
Weitere Katzenbuch-Rezensionen findet ihr auf der Themenseite Bücher.
Vom Verlag wurde mir ein kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dafür vielen Dank! Bilder: © Wendy MacNaughton, Heyne Verlag
5 Kommentare
Interessantes Buch. Hätte Caroline Paul vom Miaufinder gewusst, hätte sie sich eine andere Geschichte einfallen müssen 😉 Der Miaufinder ist ein Katzenortungsgerät. Mit dem Miaufinder kann der Besitzer seine Katze schnell und einfach wiederfinden. Ich werde das Buch definitiv lesen. Danke für die Empfehlung.
Hallo Bärbel, mit dem Experimentalflugzeug kann ich vielleicht weiterhelfen: Es gibt in den USA deutlich liberalere Bestimmungen für die Zulassung eines Flugzeugs für den Luftraum. Sobald es eine bestimmte Größe und ein bestimmtes Gewicht nicht überschreitet, bekommt es eine Einstufung als Experimental Aircraft und darf quasi zu „Testzwecken“ geflogen werden. Solche Flugzeuge haben dann einfach irgendwo am Cockpit dick „Experimental“ stehen und sind sehr weit verbreitet. In Deutschland würde duie Autorin vermutlich ein Ultraleichtflugzeug fliegen, welches keinen „echten“ Pilotenschein braucht.
Hallo Frank,
vielen Dank für deine Erklärung 🙂 Da hat dann wohl der Übersetzer geschlafen, das hätte man für die deutschen Leser erläutern müssen.
Liebe Grüße
Bärbel
Danke für den Buchtipp. Das hört sich spannend an.
LG Gabi
Noch ein Buch zu lesen auf Mamas Liste ! Danke für den Bericht ! Schnurr