Sechs Tipps für den Umgang mit alten Katzen

von Lieblingskatze
Alte Katzen: Graue Katze mit Blume

Wenn Katzen älter werden, verschlechtern sich langsam ihre Sinne und ihre Wahrnehmung, das Schlafbedürfnis wird größer und gesundheitliche Einschränkungen nehmen zu. Oft passieren diese Änderungen schleichend.

Auch Elvis ist inzwischen schon ein Katzensenior. Er ist geschätzte 12 Jahre alt, was einem Alter von 64 Menschenjahren entspricht. Er lässt die Dinge jetzt etwas ruhiger angehen. Geschickt ist er immer noch, aber bei den großen Sprüngen tut er sich ein wenig schwerer als früher.

Da trifft es sich gut, dass der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) jetzt eine Liste mit sechs Tipps für den richtigen Umgang mit alten Katzen zusammen gestellt hat.

1. Gut zugänglicher Rückzugsort

Die meisten Katzen wollen mit zunehmendem Alter mehr schlafen und ruhen. Daher ist es für ihr Wohlbefinden essentiell, dass sich die Samtpfote an einen ruhigen, warmen Ort in der Wohnung zurückziehen kann, der mit einem weichen Schlafplatz ausgestattet ist. Dies kann beispielsweise ein Korb, eine Höhle oder ein Kratzbaum sein. Wichtig ist hierbei, dass die Ruhezone gut zugänglich ist. „Wenn die Katze körperlich nicht mehr fit ist, fällt ihr das Klettern oder Springen auf den Kratzbaum unter Umständen schwer“, weiß Katzenexpertin und ZZF-Heimtierpflegerin Angelika Purwins. Zu den bevorzugten Plätzen können auch Aufstiegshilfen in Form von Rampen oder Leitern helfen.

2. Ernährung überwachen

Ältere Katzen sind häufig weniger aktiv und haben einen langsameren Stoffwechsel. Entsprechend verändern sich auch ihre Ernährungsbedürfnisse. „Ältere Katzen brauchen weniger Kalorien“, erklärt Angelika Purwins. „Gleichzeitig sollte das Futter gut verdaubares, fettarmes Protein enthalten.“ Am besten bieten Katzenhalter ihrem Stubentiger über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten an, um den Verdauungstrakt nicht mit allzu großen Futtermengen zu belasten und kontrollieren die aufgenommene Menge an Futter und Wasser. Die Näpfe sollten für das Tier leicht erreichbar und flach sein.

3. Regelmäßige Gesundheitskontrollen

Ältere Katzen sollten mindestens einmal im Jahr von einem Tierarzt untersucht werden, um den Gesundheitsstatus zu erhalten und Erkrankungen oder Organfunktionsstörungen rechtzeitig zu erkennen. Eine Alterserscheinung ist das zunehmende Risiko für Erkrankungen in der Maulhöhle. Neben regelmäßigen Checks von Zähnen und Zahnfleisch beim Tierarzt ist auch die Aufmerksamkeit des Tierhalters gefragt: Sollte die Katze auf einmal feste Futterbestandteile meiden, starken Mundgeruch entwickeln, viel speicheln oder bräunlich-beige Zahnbeläge entwickeln, sollte der Halter mit seinem Tier einen Tierarzt aufsuchen, rät Angelika Purwins. Manche Katzen fressen trotz Schmerzen.

4. Leicht erreichbare Katzentoilette

Dem Katzensenior helfen kurze Wege zur Katzentoilette, da er seinen Harndrang eventuell nicht mehr so gut kontrollieren kann wie eine junge Katze. „Am besten stellen Katzenhalter hierfür gleich mehrere Toiletten mit niedriger Einstiegshöhe an strategisch günstigen Orten auf“, empfiehlt Angelika Purwins. Das gilt auch für ältere Freigänger, die bei schlechtem Wetter plötzlich den Gang nach draußen vermeiden. Organisch bedingte Unsauberkeit kann der Tierarzt anhand von Blut- und Urinwerten feststellen.

5. Mehr Fellpflege nötig

Ältere Katzen können sich häufig nicht mehr so gut putzen, da die Beweglichkeit nachlässt. Tiere, die vorher nicht gekämmt wurden, sollten jetzt regelmäßig gebürstet werden, damit das empfindliche Fell nicht verfilzt. „Das gilt sowohl für Kurzhaar- als auch für Langhaarkatzen“, betont die Expertin. „Ein Hunde- und Katzenfriseur hilft bei der Pflege.“ Die Krallen sollten ebenfalls regelmäßig kontrolliert werden. „Ich erlebe in meinem Heimtierpflegesalon immer wieder, dass ich ältere Katzen mit einzelnen, bereits eingewachsenen Krallen an den Tierarzt verweisen muss“, so Angelika Purwins.

6. Auf verändertes Verhalten achten

Es gibt Katzen, die bis zu ihrem Tod scheinbar topfit und unbemerkt gealtert sind. Andere zeigen hingegen schon recht früh altersbedingte Veränderungen. Katzensenioren mit Freigang haben oft mit anderen Herausforderungen zu kämpfen als reine Wohnungskatzen: Einige verletzen sich leichter, weil ihnen die Kraft fehlt, sich wie früher im Revier zu behaupten. „Je aufmerksamer Halter ihr Tier beobachten, desto leichter lässt sich der Alltag der veränderten Lebensphase anpassen, und die Katze behält ihre Lebensqualität.“, betont Angelika Purwins.

Quelle: ZZF, Bild © WZF / panthermedia halfpoint

 

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4 Kommentare

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Jenny 21. August 2020 - 21:44

Mein altes Mädchen ist heuer 19 geworden. Ende 2019 wurde sie mit einer Schilddrüsenüberfunktion diagnostiziert. Nach Einstellung mit den Medis wissen wir, auch die Nieren sind bereits angegriffen. Anfang des Sommers ging es ihr wirklich schlecht und ich dachte, ich muss sie gehen lassen. Also wieder sämtliche Befunde eingeholt, ausgiebige Gespräche mit dem TA und anpassung der Medis. Jetzt ist sie das Herz der Familie, hüpft wieder rum, als wär sie ein Kitten.
Der Haken: Mir viel auf, dass sie viele alte, lang vergessene Gewohnheiten wieder einfordert. Als ehemalige Freigängerin hat sie nach fast 10 Jahren den Drang, wieder nach Draußen zu wollen. Oft steht sie Nachts vor der Futterschüssel und maunzt, bis sie jemand „Abholt“ und ins Bett trägt. Gespräch mit meinem TA und seit dem weiß ich, es gibt Demenz auch bei Katzen. =)
Möge meine kleine demente Joy noch lange bei mir bleiben <3

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Bärbel 24. August 2020 - 9:44

Hallo Jenny,

ich hoffe, dass mein Elvis auch einmal so alt wird. Euch noch eine lange, schöne, gemeinsame Zeit 🙂

Liebe Grüße
Bärbel

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Blacky 12. April 2018 - 2:52

Unsere Blacky, vor vielen vielen Jahren als Jungkatze zugelaufen, weil bei uns ein unsichtbarer Hinweis stand, dass dort ein Herz für Katzen schlägt -auch für Notfelle – , ist inzwischen schon ca. 18 Jahre alt und teilt mehr oder weniger freiwillig mit 4 ausgesetzten , kätzischen Fellnasen seit über 3 Jahren Heim und Garten. Trotz ihres Alters ist sie immer noch die“Königin“ und zeigt den „Youngstern“ wie man eine fremdgefangene Maus verspeist 😉 und das Personal unter der Pfote hat.
Langsam bekommt das schwarze Fell weiße Stichelhaare an den Pfoten, sie genießt noch mehr die Streicheleinheiten und lässt sich gerne neben ihrem Personal nieder zu einem ausgiebigen Nickerchen. Ansonsten ist sie noch sehr agil, streift flott durch den Garten und spaziert auch außerhalb ein großes Stück mauzender Weise mit.

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Bärbel 12. April 2018 - 16:35

Vielen Dank für deinen Bericht 🙂 18 Jahre ist ein stolzes Alter. Ich wünsche euch noch viele schöne Jahre mit Blacky!

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