Katzenfutter-Test: „Concept for Life“ (mit Video)

von Bärbel
3 Packungen Concept for Life Katzenfutter

Testbericht Concept for Life

Der Onlinehändler Zooplus hat ein neues Katzenfutter im Sortiment. Concept for Life heißt die neueste Marke der Zooplus-Konzerngesellschaft Matina. Matina stellt zum Beispiel auch die Zooplus-Eigenmarken Cosma und Feringa her. Wir haben Concept for Life getestet. Elvis fand es lecker, doch meine Begeisterung hält sich in Grenzen. Warum, das erfahrt ihr in meinem Testbericht.

Das Trockenfutter Concept for Life ist „punktgenau auf die Bedürfnisse Ihrer Katze zugeschnitten“, wie es in der Presseinformation heißt. Verschiedene Sorten sollen für jede Altersgruppe und Lebenssituation einer Katze die passende Nahrung bieten. So wird zum Beispiel zwischen Wohnungskatzen und Freigängern unterschieden. Auch gibt es eigene Sorten für Kitten, für erwachsene Katzen bis zu zehn Jahren und für ältere Katzen ab zehn Jahren aufwärts.

Concept for Life ist ein Alleinfuttermittel. Das bedeutet, es müssen alle Nährstoffe enthalten sein, die eine Katze zum Leben braucht.

3 Packungen Concept for Life KatzenfutterDie Sorten von Concept for Life

Concept for Life gibt es in zehn verschiedenen Sorten:

  • Kitten: für Katzenwelpen ab dem 2.-12. Lebensmonat
  • All Cats: optimale Rundumversorgung ab dem 1. Lebensjahr
  • All Cats 10+: für ältere Katzen ab dem 10. Lebensjahr
  • Indoor Cats: für Wohnungskatzen ab dem 1. Lebensjahr
  • Outdoor Cats: für Freigänger-Katzen ab dem 1. Lebensjahr
  • Sterilised Cats: für sterilisierte Katzen ab dem 1. Lebensjahr
  • Sensitive Cats: für ernährungssensible Katzen ab dem 1. Lebensjahr
  • Light Adult: für zu Übergewicht neigende Katzen
  • Maine Coone Adult: für Maine Coons ab dem 15. Lebensmonat
  • British Shorthair Adult: für Britisch Kurzhaar ab dem 1. Lebensjahr

Alle Varianten sind in 400-Gramm-, 3-Kilo und 9- oder 10-Kilo-Packungen erhältlich.

Das Versprechen: Ein Premium-Trockenfutter

„Das maßgeschneiderte, wissenschaftlich fundierte Ernährungskonzept von Concept for Life macht es Tierfreunden einfach, ihre Katze in jeder Lebensphase artgerecht und ausgewogen zu ernähren und bietet in jeder Lebenssituation die richtige Nahrung in hochwertiger Premiumqualität zum fairen Preis.“

So wird das Produkt in der Pressemitteilung von Zooplus beschrieben. Ist Concept for Life wirklich so gut? Wir haben uns das Futter genauer angesehen.

Mein Kater ist begeistert

Meinem „Mitarbeiter“ und Testkater Elvis hat das neue Trockenfutter geschmeckt. Er war von Concept for Life so begeistert, dass er gleich das Fotoshooting sprengte. Nach dem Motto „Was man hat, das hat man“ hat er so viel davon inhaliert, wie er kriegen konnte. Normalerweise bekommt unser Trockenfutter-Junkie seinen Stoff nämlich nur in Form von abgezählten Snacks oder wenn wir in Urlaub sind.

Video: Elvis sprengt Fotoshooting und inhaliert Trockenfutter

Die drei Sorten im Test

Für den Test konnte ich mir drei Sorten aussuchen*. Ich habe mich für All Cats, Light, und British Shorthair entschieden. An der Sorte British Shorthair hat mich die besondere Form der Krokette interessiert. Sie soll an das kräftige Gebiss dieser Rasse angepasst sein und ein Hinunterschlingen der Nahrung vermeiden helfen.

Concept for Life – All Cats

Schale mit Trockenfutter

Katzenfutter „Concept for Life – All Cats“

Die Zusammensetzung von All Cats:

  • 41 % Geflügelprotein (reich an Huhn, zum Teil getrocknet und hydrolysiert)
  • Reis
  • Geflügelfett
  • 3,5 % Rübentrockenschnitzel (entzuckert)
  • 3,5 % Lignocellulose
  • Leinsamen
  • 1,2 % Lachsöl
  • 0,8 % Sonnenblumenöl
  • Natriumchlorid
  • Bierhefe (getrocknet)
  • Ei (getrocknet)
  • 0,2 % Zichorien-Inulin
  • Kaliumchlorid
  • Calciumsulfat (wasserfrei)
  • 0,1 % Psylliumschalen (getrocknet)
  • 0,02 % Yucca schidigera (getrocknet)

Hierbei handelt es sich um eine sogenannte offene Deklaration, denn jede Zutat ist einzeln aufgeführt. Die Inhaltsstoffe müssen nach dem Gewicht in absteigender Reihenfolge aufgeführt werden. An erster Stelle steht die Hauptzutat, in diesem Fall Geflügelprotein.

Was ist Geflügelprotein eigentlich genau?

Alle zehn Sorten enthalten Geflügelprotein als Hauptzutat. Doch was ist das eigentlich genau? Ich habe bei einem Hersteller nachgefragt, der auch Tierfutter-Produzenten beliefert. Josef Alterbaum, Geschäftsführer der A & L Tierfrischmehl Produktions-GmbH war so freundlich, mir den Herstellungsprozess zu erklären.

Im Grunde ist Geflügelprotein ein Bestandteil von Geflügelfleischmehl. Dieses wird aus Schlachtabfällen der Kategorie 3 hergestellt: Hühnerköpfe, Innereien, Füße und Abschnitte. Abschnitte sind das, was übrig bleibt, wenn man zum Beispiel ein Filet herauslöst. Vereinfacht ausgedrückt werden die Schlachtabfälle zu einer breiigen Masse verkocht und anschließend getrocknet. Das Endergebnis ist Geflügelfleischmehl, das neben Fett, Wasser und anderen Bestandteilen eben auch einen bestimmten Proteingehalt aufweist. Der Protein-Anteil des Geflügelfleischmehles wurde also in der Deklaration eigens aufgeführt. 

Pflanzliche Zutaten

Das Produkt enthält verschiedene pflanzliche Zutaten. Auf einige möchte ich hier kurz eingehen: Rübentrockenschnitzel fallen bei der Zuckerherstellung an. Sie dienen in der Tierfutterherstellung als Kohlehydrat- und Ballaststoffquelle. Lignocellulose bildet laut Wikipedia „die Zellwand verholzter Pflanzen und dient ihnen als Strukturgerüst.“ Psyllium ist ein anderes Wort für Flohsamen. In der Naturheilkunde werden Flohsamenschalen zur Regulation der Verdauung eingesetzt. Sie binden Wasser und quellen im Darm auf. Menschen, die Flohsamen zu sich nehmen, sollen daher viel trinken. Bei Yucca schidigera schließlich handelt es sich um eine Palmlilien-Art. Sie soll Stuhlgerüche minimieren.

Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe

Alle Sorten enthalten diverse wichtige Vitamine und Mineralstoffe, wie zum Beispiel Taurin.

Concept for Life Light

Schale mit Trockenfutter

Katzenfutter „Concept for Life – Light“

Die Sorte Light unterscheidet sich von All Cats zum Beispiel durch die Zugabe von Maisprotein und einen deutlich höheren Anteil von Lignocellulose (7 Prozent).  Light ist übrigens die Variante, die Elvis so genüsslich verschlungen hat.

Concept for Life British Shorthair

Schale mit Katzenfutter

Katzenfutter „Concept for Life – British Shorthair“

Die Krokette von British Shorthair ist ein wenig größer als die anderen und hat die Form einer Acht. Mir kam es so vor, als hätte Elvis bei dieser Sorte tatsächlich ein kleines Bisschen länger gebraucht. Besonders deutlich war der Unterschied nicht.

Wirklich ein Premium-Produkt?

Von einem Premium-Produkt erwarte ich, dass die Zusammensetzung genau angegeben wird. Bei Concept for Life fehlen bei der Hälfte der Inhaltsstoffe die Prozent-Angaben. So ist zum Beispiel aus der Deklaration nicht ersichtlich, wie viel Reis das Futter enthält.

Warum wurde das Geflügelprotein eigens ausgewiesen? Vielleicht, weil „Geflügelprotein“ besser klingt als „Geflügelfleischmehl“? Ich persönlich finde das ärgerlich. Aufgrund der Zutaten (K3-Material) und des Herstellungsprozesses enthält das Futter wahrscheinlich gar kein oder sehr wenig Muskelfleisch.

Die Produktbeschreibung liest sich an vielen Stellen recht Marketing-getrieben: Da ist zum Beispiel von einem „Stay-Clean™-Komplex“ die Rede, der bakteriellen Plaque und Zahnstein bekämpfen soll. Unter anderem sollen „spezielle Pflanzenfasern“ für eine mechanische Reinigung der Zähne sorgen. Ob das wirklich funktioniert? Elvis befördert ein Trockenfutter-Bröckchen mit einem, maximal zwei Bissen ins Jenseits. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie die „speziellen Pflanzenfasern“ so schnell ihre Wirkung entfalten sollen.

Überhaupt bin ich bei den pflanzlichen Zutaten skeptisch. Rübentrockenschnitzel sind eigentlich nichts Besonderes, sondern ein Abfallprodukt der Zuckerherstellung. Und Lignocellulose –  gehört Holz in ein Katzenfutter?

Noch eine Kostprobe gefällig?

„Der Gehalt an Taurin wurde optimiert, was die Herzgesundheit unterstützen kann. Die spezielle Formula X unterstützt dabei aktiv die lebenslange Gesundheit und sorgt für höchste Funktionalität.“

Aha, die „Formula X“! Was soll das denn bedeuten? Das hätte ich eigentlich gern etwas genauer gewusst.

Mein Fazit

Concept for Life hat mich nicht wirklich überzeugt. Wenn es unbedingt Trockenfutter sein muss, dann würde ich eher zu Purizon greifen – ebenfalls eine Eigenmarke von Zooplus. Die Idee, für jede Lebenssituation oder Rasse das passende Futter anzubieten, ist nicht neu, wie man an Royal Canin sehen kann. Welche Schulnote würde ich vergeben? Aufgrund des relativ günstigen Preises (aktuell € 3,49 für 400g All Cats) und weil es Elvis geschmeckt hat, bekommt Concept for Life eine Drei von mir.

* Die kostenlosen Testmuster wurden mir von Zooplus ohne weitere Bedingungen zur Verfügung gestellt.

Bilder: © Lieblingskatze

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14 Kommentare

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Marion Henneberg 24. November 2017 - 10:04

Hallo Bärbel,

auf der Suche nach der Zusammensetzung von „Concept for Life“ bin ich auf Deinen Testbericht gestoßen – den ich sehr gut finde. Er beeinflusst meine Kaufentscheidung immens. Vielen Dank dafür.

Insgesamt hast Du da eine tolle Website zusammengestellt. Vielleicht magst Du auf meiner Homepage ja auch mal vorbeischauen?

Liebe Grüße.

Marion

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Gabi Pulacher 23. November 2016 - 11:23

Hallo Bärbel,
danke für den Test!
Ich hätte gestern auch eine Probe im Paket von Zooplus.
Gefressen wird es wirklich gerne.
Was mich noch interessieren würde, wäre die Sache mit
den Tierversuchen, die viele Firmen leider durchführen.
Es sind ja nicht nur Akzeptanzversuche, sondern auch teilweise
üble, unnötige und hochgradig tierquälerische Dinge, die da stattfinden.
Lieben Gruß! Gabi

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Herti Anderle 29. März 2016 - 15:03

Liebe Bärbl!

Vielen Dank für deine Ausführungen! Leider hatte meine Züchterin (habe eine wunderschöne Main Coon) mit dem Trockenfutter angefangen – zumindest mit getreidefreiem Trockenfutter. Ich habe wirklich lange versucht, auf Rohfütterung oder zumindest ein hochwertiges Nassfutter (OmNomNom) umzustellen. Leider ist es mir nicht gelungen – nun ja, Katzen haben eben doch Personal…. Jetzt gibt’s eben Purizon. Ich recherchiere immer recht lange, wenn ich versuche, das Futter umzustellen. Das einzige Trockenfutter, das sie sonst noch frisst, ist Feringa. Aber das bekommt sie eher selten, weil sie einfach total auf Purizon steht.
Leider gibt es auch immer noch Leute, die ihren Katzen kompletten Müll füttern. Aber es werden Gott sei Dank immer mehr, die sich dafür interessieren, was sie ihrem Tier vorsetzen.
Concept for life wird definitiv nicht getestet!!!!

Liebe Grüße aus Österreich
Herti

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Bärbel 29. März 2016 - 15:25

Hallo Herti,

vielen Dank für deinen Kommentar 🙂 Nur so eine Idee: Vielleicht mag deine Katze ein gängiges Supermarkt-Nassfutter. Dann wäre zumindest mal ein Anfang gemacht.

Liebe Grüße

Bärbel

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Christa 15. März 2016 - 17:49

Hallo Bärbel,

ich bin froh, dass ich Deine Seite gefunden habe. Denn auch ich wollte gerade bestellen.
Die Deklaration der Futtermittel entspricht den EU-Bestimmungen. Und die erbrechen mich an.
Als wenn wir Diener nicht wissen müssten, was im Katzenfutter drin ist.

Frage mich, ob man vom Hersteller eine Antwort bekommt, wenn man ihm mal anschreibt.

Übrigens: Du hast eine sehr schöne Homepage. Gefällt mir sehr 🙂

Antwort
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Bärbel 15. März 2016 - 18:19

Hallo Christa,

vielen Dank für deinen Kommentar. Es freut mich, dass dir meine Seite gefällt 🙂 Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht: Auf dem Markt gibt es etliche Trockenfutter-Marken mit m.E. minderwertigen oder für Katzen eher ungeeigneten Inhaltsstoffen – Concept for Life sind da leider nicht die einzigen. Eine genaue Deklaration, mit Mengenangaben, sollte wirklich EU-weit Pflicht sein.

Liebe Grüße
Bärbel

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Gerd 13. März 2016 - 11:00

Hallo,
danke für die ausführlichen Bericht .. ich war schon drauf und dran zu kaufen, aber die Angabe der Inhaltsstoffe kam mir „spanisch“ vor, also hab ich auch recherchiert und bin auf deinen Betrag gestoßen.
LG
Gerd

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Bärbel 13. März 2016 - 18:56

Hi Gerd,

vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe gerade deine Website besucht – süße Fellnasen hast Du 🙂

Liebe Grüße
Bärbel

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Cat's Taste 15. Januar 2016 - 20:34

Servus Bärbel,

vielen Dank für diesen sehr erheiternden Artikel, ich musste teilweise sehr schmunzeln. Einerseits über diesen ewig währenden Mythos, man müsse für jedes Katzen-Lebensalter ein eigenes Futter verwenden. Man sollte zwar meinen, dass Tierbesitzer inzwischen nicht mehr auf diesen Marketing-Trick rein fallen, aber sicher gibt es immer noch viele Leute, die glauben ein Kitten bräuchte anderes Futter als erwachsene Katzen oder Senioren, usw.
Auch sehr schön finde ich Futtersorten die speziell auf einzelne Rassen abgestimmt sein sollen. Als ob eine Hauskatze andere Zähne oder ein anderes Verdauungssystem hätte als eine BKH, Siam oder Kartäuser.
Von daher finde ich es immer schon fragwürdig, wenn Hersteller mit solchen billigen Tricks arbeiten, andererseits aber von „Premium-Futter“ sprechen.

Und dann kommt natürlich noch hinzu, dass in fast jedem Trockenfutter diese unsäglichen Rübenschnitzel (abgesehen von allem möglichen anderen Schrott) enthalten sind. Zwar immer „zuckerentzogen“, aber ich glaube nicht, dass man einem Rohstoff den Zucker zu 100% entziehen kann, also läuft man hier Gefahr seiner Katze massive Zahnprobleme und Diabetes zu bescheren, wenn man das Futter längere Zeit gibt.

Trockenfutter ist ja generell ungesund, aber meine Campino liebt es auch sehr und ich finde alle paar Wochen 2-3 abgezählte Kroketten sind nicht unbedingt bedenklich, wenn man ansonsten hochwertig füttert. Von daher kann ich gut verstehen, dass Du immer auf der Suche nach entsprechenden Möglichkeiten bist, mir geht es da ganz genauso.
Wir Menschen gönnen uns ja schließlich auch gerne mal ein Stück Schokolade, obwohl man sie nicht zwingend zum Leben braucht 😉

Am meisten gelacht habe ich aber über die (oder den?) „Formula X“. Was bitteschön soll das denn bedeuten? Eine spezielle Zahnpflege-Formel? Ich wette, wenn man den Hersteller fragen würde, wüsste er selbst nicht was das eigentlich bedeuten soll.

Es ist im Grunde ja eigentlich zum lachen, aber wenn ich mir ansehe wie viele Katzen mit Zahnproblemen, Übergewicht und Nierenerkrankungen kämpfen, weil sie dauerhaft und hauptsächlich mit Trockenfutter gefüttert werden, ist es eigentlich gar nicht lustig, dass sich die Futtermittelindustrie immer neuen Blödsinn einfallen lässt, um ahnungslosen Verbrauchern Trockenfutter als „gut und wichtig“ zu verkaufen.

Vielen Dank, dass Du u.a. mit diesem Artikel Aufklärung betreibst. Daumen hoch dafür 🙂

Ganz liebe Grüße,
Charlie

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Bärbel 18. Januar 2016 - 12:05

Hallo Charlie,

vielen Dank für deinen netten und ausführlichen Kommentar 🙂

Liebe Grüße
Bärbel

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