Unsauberkeit bei Katzen: Ursachen und Abhilfe

von Bärbel
Unsauberkeit bei Katzen

Woran liegt es, wenn die Katze überall hinpinkelt oder ihr Häufchen neben das Katzenklo macht? In diesem Artikel lernt ihr die wichtigsten Ursachen für Unsauberkeit bei Katzen kennen und erfahrt, was ihr dagegen tun könnt. Außerdem: Eine Checkliste mit acht möglichen Schwachstellen beim Katzenklo.

Inhaltsübersicht

Unsauberkeit ist ein Problem, das Katzenhalter zur Verzweiflung treiben kann: Anstatt ins Katzenklo pinkelt die Katze auf die Badematte oder macht ihr Häufchen irgendwo in der Wohnung. Und weil Katzenkot und Katzenurin nun einmal fürchterlich stinken, stellt so ein Problemverhalten die Beziehung zwischen Mensch und Tier auf eine harte Probe.

Manche Katzenbesitzer geben ihre unsaubere Katze schließlich im Tierheim ab – oder sie wollen sogar, dass ihr Tierarzt sie einschläfern lässt. Abgesehen davon, dass man sein Tier nicht einfach entsorgt, wenn es nicht mehr richtig „funktioniert“, so weit muss es nicht kommen. Ihr könnt einiges tun, um die Unsauberkeit eurer Katze in den Griff zu kriegen.

Unterschied zwischen Unsauberkeit und Markierverhalten

Um richtig reagieren zu können, ist es wichtig, den Unterschied zwischen Unsauberkeit und Markierverhalten zu kennen.

Wie wird Unsauberkeit definiert?

„Unsauberkeit liegt vor, wenn eine Katze aufhört, ihre Katzentoilette zu benutzen oder sie noch nie benutzt hat“.

So die Definition der Fachtierärztin für Verhaltenstherapie Kerstin Röhrs im Deutschen Tierärzteblatt. Auch wenn die Katze ihre Toilette nur unregelmäßig benutzt, über den Rand oder daneben macht, spricht man von Unsauberkeit.

Unsauberkeit betrifft das Ausscheidungsverhalten. Ausscheidungsverhalten erkennt ihr daran, dass sich die Katze einen passenden Untergrund aussucht, eine Mulde gräbt und sich hinhockt. Beim Absetzen von Urin oder Kot streckt sie den Schwanz waagrecht nach hinten aus. Nach einer abschließenden Geruchskontrolle werden die Hinterlassenschaften in der Regel verscharrt.

Harnmarkieren als natürliches Verhalten

Harnmarkieren gehört bei Katzen zum natürlichen Verhaltensrepertoire. Durch das Setzen von Duftmarken hinterlassen sie ihren Artgenossen bestimmte Botschaften, wie zum Beispiel „hier wohne ich“ oder „ich bin rollig“. In der Wohnung werden vor allem territorial bedeutsame Stellen markiert: Türen, Eingänge oder Durchgänge.

Woran erkennt man Harnmarkieren?

Katzen markieren in der Regel vertikale Flächen wie zum Beispiel Wände, Schränke oder Türen. Die ausgewählte Stelle wird beschnuppert, dann dreht sich die Katze um und spritzt eine kleine Menge Urin auf die Stelle. Der Schwanz steht dabei senkrecht nach oben und die Spitze zittert. Der Unterschied zum „normalen Pinkeln“: Die Katze steht beim Markieren aufrecht und sitzt nicht in der Hocke. Außerdem wird nur eine kleine Menge Urin abgesetzt.

Warum markieren Katzen?

Auf jeden Fall nicht, um „ihre“ Menschen zu ärgern. Das Urinmarkieren oder auch Spitzharnen genannt, kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn das Revier und seine Grenzen verteidigt werden müssen. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Verhalten oft im Mehrkatzenhaushalt vorkommt. Hier müssen die Grenzen untereinander ausgehandelt werden. Auch Wohnungskatzen markieren, wenn etwa eine neue Katze einzieht oder nach einem Umzug.

Generell markieren Kater häufiger als Katzen und unkastrierte Tiere häufiger als kastrierte. Für verantwortungsvolle Katzenhalter sollte es ohnehin selbstverständlich sein, ihre Katzen kastrieren zu lassen. Meist wird das Markieren nach einer Kastration weniger.

Ursachen für Unsauberkeit bei Katzen

Katzen sind ausgesprochen reinliche Tiere. Wenn sie von klein auf ein Katzenklo gewöhnt sind, werden sie es auch benutzen – vorausgesetzt,  alles ist in Ordnung. Unsauberkeit ist immer ein Hilfeschrei, mit dem euch die Katze euch auf Ihre Art mitteilt: „Mir geht es schlecht!“.

Unsauberkeit, also ein verändertes Ausscheidungsverhalten, kann verschiedene Gründe haben:

  • Körperliche Ursachen
  • Probleme mit dem Katzenklo
  • Seelische Probleme

Niemals ist es aber böser Wille. Katzen sind weder unsauber, um ihre Besitzer zu provozieren. Noch verhalten sie sich so, um sich für irgendetwas zu rächen.

Deshalb sind Strafen keine Lösung. Wer seine Katze anschreit, schüttelt oder die Katzennase in den Kot oder in die Urinpfütze taucht, handelt grausam! Der Stress für das Tier wird dadurch nur noch größer und das Problem eher schlimmer als besser.

Körperliche Ursachen für Unsauberkeit

Wird eine Katze plötzlich unsauber, kann eine ernsthafte Krankheit dahinterstecken. Deshalb solltet ihr bei Unsauberkeit immer eine Tierärztin aufsuchen und körperliche Ursachen ausschließen lassen.

Hier einige Beispiele für Krankheiten, die zu einem veränderten Ausscheidungsverhalten führen können:

  • Erkrankungen von Niere, Blase oder Harnleiter (zum Beispiel Blasenentzündung)
  • Magen- und Darmerkrankungen
  • Stoffwechselkrankheiten (bei Diabetes etwa trinken Katzen mehr und müssen häufiger pinkeln)

Erkrankungen der Harnwege sind äußerst schmerzhaft und können – wie zum Beispiel ein Harnröhrenverschluss – lebensbedrohlich sein.

Auch wenn eure Katze eigentlich nicht krank wirkt, solltet ihr nicht auf einen Tierarztbesuch verzichten. Katzen sind Meister darin, ihre Schmerzen zu verbergen.

Wie ihr erkennt, ob eure Katze Schmerzen hat, erfahrt ihr in diesem Artikel: Ein Indianer kennt keinen Schmerz – oder doch? 5 Warnsignale.

Sind die Schmerzen als erstes auf dem Klo aufgetreten, kann es sein, dass die Katze nach erfolgreicher Behandlung das Klo weiterhin meidet. Sie gibt sozusagen dem Klo die „Schuld“ an ihren Beschwerden.

Hinterlässt eine Katze an mehreren Stellen in der Wohnung Exkremente, ist möglicherweise eine Darmerkrankung die Ursache. Das Tier schafft es einfach nicht mehr rechtzeitig auf die Toilette. Bei alten Katzen sollte man außerdem daran denken, dass auch Demenz zu Unsauberkeit führen kann. Neurologische Probleme – etwa nach einem Unfall – können Inkontinenz verursachen.

Ist eure Katze unsauber, solltet ihr immer zuerst zum Tierarzt, um eine körperliche Ursache auszuschließen! Das gilt auch dann, wenn euch eure Samtpfote gesund vorkommt.

Abhilfe bei körperlichen Ursachen

Liegt der Unsauberkeit eine organische Ursache zugrunde, wird die Tierärztin die Krankheit behandeln. Vielleicht muss eure Katze Medikamente nehmen. Möglicherweise steckt auch eine Allergie oder Futtermittel-Unverträglichkeit dahinter. Dann kann eine Futterumstellung notwendig werden.

Dieser Artikel zeigt euch Tipps und Tricks zur Tablettengabe: Wie gibt man einer Katze Tabletten? Vier hilfreiche Tricks.

Probleme mit dem Katzenklo

Katzen sind sehr penibel, was das stille Örtchen betrifft. Stimmt etwas nicht mit dem Katzenklo, so wird die Katze den Kot bzw. Urin entweder einhalten oder sich anderswo erleichtern.

Gerade das Einhalten wird leicht übersehen und kann sehr gefährlich werden. Mein Kater Elvis hatte einmal fünf (!) Tage lang keinen Stuhlgang. Das Katzenklo wurde nur zum Pinkeln aufgesucht. Der Tierarzt fand keine plausible Erklärung, kein Hausmittel half. Bis ich schließlich auf die Idee kam, die neue Streu gegen die altbekannte auszutauschen. Kaum war die alte Streu wieder eingefüllt, saß Elvis schon drin im Klo und machte sein großes Geschäft.

Lässt eure Mieze das Katzenklo links liegen und macht lieber anderswo hin, solltet ihr eurer „Toilettenmanagement“ überprüfen. Hier eine Checkliste mit acht möglichen Schwachstellen:

Acht mögliche Schwachstellen beim Katzenklo

1. Es gibt zu wenig Toiletten: Viele Katzen bevorzugen getrennte Toiletten für den Urin- und für den Kotabsatz. Vor allem, wenn mehrere Miezen im Haushalt leben, sollten genügend Katzenklos vorhanden sein. Prinzipiell sollte man immer ein Klo mehr aufstellen, als Katzen im Haushalt leben.

Faustregel: Anzahl der Katzenklos = Anzahl der Katzen + 1

2. Die Toilette ist zu klein: Wenn Katzen ihr Geschäft verrichten, strecken sie ihren Schwanz nach hinten aus. Dafür brauchen sie Platz. Große Katzenrassen wie zum Beispiel Maine Coon brauchen auch große Katzenklos.

3. Die Toilette ist nicht sauber genug: Kein Mensch geht gern auf ein versifftes Klo. Auch eurer Katze solltet ihr keine dreckige Toilette zumuten. Urinklumpen und Kot sollten mindestens zweimal am Tag entfernt werden. Einstreu auffüllen nicht vergessen. Die Streu sollte einmal im Monat ganz ausgewechselt werden.

4. Die Toilette steht am falschen Ort: Nicht umsonst nennt man die Toilette das „stille Örtchen“. Auch Katzen wollen ihr Geschäft möglichst ungestört verrichten. Optimal ist ein ruhiger Standort mit zwei Fluchtwegen. Das Katzenklo sollte nicht in der Nähe des Schlafplatzes, der Futter- oder der Wasserstelle stehen. Zwei oder gar drei Klos nebeneinander werden als ein Klo wahrgenommen. Stellt die Klos deshalb möglichst weit voneinander entfernt auf. Hausbesitzer sollten in jedem Stockwerk mindestens eine Toilette zur Verfügung stellen.

5. Das falsche Modell: Die meisten Stubentiger bevorzugen große, offene Katzenklos. Die bieten genügend Platz, um sich aufrecht hinzuhocken und sich zu drehen. Haubentoiletten, womöglich noch mit Schwingtür, sind vielen Katzen zu eng und zu muffig. Da sucht sich so manche Katze eine luftigere Alternative. Am besten, ihr tauscht zunächst eine Haubentoilette gegen ein offenes Modell aus und beobachtet, was passiert.

6. Das falsche Reinigungsmittel: Der scharfe, chemische Geruch von Haushaltsreinigern kann feine Katzennasen irritieren. Habt ihr vielleicht ein neues Reinigungsmittel verwendet? Auch das kann dazu führen, dass eure Samtpfote die Toilette plötzlich ablehnt.

7. Die falsche Einstreu: Bei der Streu hat jede Katze so ihre eigenen Vorlieben und Abneigungen. Produkte mit Babypuderduft zum Beispiel mögen manchen Menschen gefallen, Katzen finden den Geruch eher eklig. Manche Sorten wiederum haben zu scharfkantige Körner für die empfindlichen Pfötchen, oder die Streu raschelt unangenehm laut beim Verscharren. Wenn ihr ein neues Produkt ausprobieren wollt, vorsichtshalber erst einmal nur eine Toilette damit befüllen.

8. Zu wenig Katzenstreu: Manchmal enthält das Katzenklo zu wenig Streu, um die Hinterlassenschaften ordentlich zu verscharren. Achtet auf eine Füllhöhe von sieben bis zehn Zentimetern.

Zooplus hat eine große Auswahl an geeigneten Katzenklos: Schalentoiletten*

Seelische Probleme und Stress

Unsere Samtpfoten sind sehr sensible Geschöpfe und dazu noch ausgesprochene Gewohnheitstiere. Veränderungen bedeuten für sie oft Stress – und Stress kann sich auch durch Unsauberkeit bemerkbar machen.

Leben mehrere Katzen im Haushalt, kann auch Ärger in der Gruppe zu diesem Problemverhalten führen. Vielleicht wird eine Katze auf der Toilette von den anderen angegriffen. Deshalb sollte man das Umfeld der betroffenen Samtpfote ehrlich und gründlich auf mögliche Stressfaktoren abklopfen:

Mögliche Stressfaktoren als Auslöser für Unsauberkeit

  • Ist ein neues Familienmitglied hinzugekommen? Ein neuer Lebensgefährte, Geburt eines Babys?
  • Eine neue Katze ist eingezogen?
  • Ein Familienmitglied ist ausgezogen oder gestorben?
  • Ist eine der Katzen oder ein anderes Haustier gestorben?
  • Seid Ihr mit der Katze umgezogen?
  • Wurde die Wohnung renoviert? Wurden die Möbel umgestellt oder neue Möbel angeschafft? Ist vielleicht der Lieblingsplatz der Katze davon betroffen?
  • Wird ein Raumspray verwendet? Verwendet einer der Mitbewohner ein neues Parfüm oder Deo?
  • Steckt einer der Bewohner in einer Krise und die Katze ist davon irritiert?
  • Wurde die Katze auf dem Klo erschreckt? Durch eine andere Katze, Kinder oder zum Beispiel ein lautes Geräusch von draußen?
  • Stören vielleicht Baulärm oder laute Musik?

Stress kann nicht nur zu einem gestörten Ausscheidungsverhalten führen. Auch übermäßiges Markieren ist oft stressbedingt.

Rückzugsmöglichkeiten helfen gegen Stress

Manchmal ist es gar nicht so einfach, den Stress zu reduzieren – zum Beispiel, wenn das eigene Tier Freigänger ist und vom ruppigen Nachbarskater eingeschüchtert wird.

Leben mehrere Katzen in eurem Haushalt, solltet ihr ihnen genügend Rückzugsorte zur Verfügung stellen: Kuschelhöhlen zum Verstecken, Wandbretter oder vielleicht auch einen zusätzlichen Kratzbaum. Die Tiere sollten unbedingt die Möglichkeit haben, einander aus dem Weg zu gehen, wenn sie Ruhe brauchen.

Stressabbau durch Spiel und Spaß

Stress kann auch durch Langeweile entstehen. Deshalb solltet ihr euch fragen: „Spiele ich genug mit meiner Katze? Hat sie genug Abwechslung?“ Spielen ist wichtig, um den Jagdtrieb auszuleben und ein wunderbares Mittel, um Stress abzubauen. Regelmäßige Spieleinheiten halten eure Miezen fit und stärken die Beziehung.

Eure Katze will nicht so recht spielen? In diesem Artikel erfahrt ihr, wie ihr euren Stubentiger motivieren könnt: „Meine Katze spielt nicht!“ Die 6 wichtigsten Gründe für mangelnde Motivation.

Therapeutische Hilfe

Wenn das alles nichts nützt, solltet ihr euch professionelle Hilfe holen. Denn manchmal steckt hinter einer Unsauberkeit auch ein ernstes psychisches Problem, wie zum Beispiel eine Angststörung. Eine Fachtierärztin für Verhaltenstherapie kann der Ursache auf den Grund gehen und die Störung behandeln.

Sofortmaßnahmen bei Unsauberkeit

Bis die Maßnahmen greifen, kann es eine Weile dauern. Es braucht vielleicht etwas Zeit, bis ein Medikament anschlägt oder die Ursache für seelischen Stress gefunden ist. Damit sich das Problemverhalten nicht weiter verfestigt, solltet ihr verschmutzte Gegenstände so schnell wie möglich entfernen und die Stelle richtig reinigen.

Verschmutzte Gegenstände entfernen

Hat die Katze zum Beispiel auf eine Decke, ein Kissen oder die Badematte gepinkelt, solltet ihr diese Gegenstände eine Zeit lang entfernen. Waschen und wieder hinlegen bringt in der Regel nichts. Es könnte die Katze eher zum Weitermachen animieren. Sucht sich die Katze keinen Ersatzort, könnt ihr aufatmen. Dann war es wahrscheinlich ein einmaliger Ausrutscher.

Stelle richtig reinigen

Katzenurin stinkt ausgesprochen hartnäckig. Sofa, Sessel oder Teppichboden müssen deshalb gründlich gereinigt werden. Das Problem: Selbst wenn wir Menschen nichts mehr wahrnehmen, die feinen Katzennasen können auch noch winzige Urinspuren riechen. So lang das der Fall ist, besteht die Gefahr, dass eure Katze die gleiche Stelle immer wieder zum Katzenklo umfunktioniert. Normale Haushaltsreiniger schaffen das allerdings nicht. Hier helfen nur Reiniger aus dem Fachhandel, die dem Urin mit speziellen Enzymen oder Bakterien zu Leibe rücken.

Antibakterielle Sprays, Geruchsbinder und Enzymreiniger könnt ihr zum Beispiel hier bei Zooplus bestellen: Reinigungsmittel.*

Stelle umwandeln

Nach der Reinigung kann man die Stelle durch ein Schälchen mit Futter von einem „Ersatzklo“ in einen Fressplatz umwandeln. Katzen gehen normalerweise nicht dort aufs Klo, wo gefressen wird. Manchmal hilft es auch, dort ein Lieblingskissen hinzulegen. Oder ihr spielt mit eurer Samtpfote an dieser Stelle.

Buchtipp bei Unsauberkeit

Cover Unsauberkeit bei KatzenAllen, die aufgrund der Unsauberkeit ihrer Mieze am Verzweifeln sind, möchte ich das Buch Unsauberkeit bei Katzen* von Renate Jones ans Herz legen. Die Autorin geht auf die Ursachen von Unsauberkeit ein und nennt Lösungen. Sehr hilfreich: Sie erklärt genau die Unterschiede zwischen Ausscheidungs- und Markierverhalten.

Renate Jones
Unsauberkeit bei Katzen
Verstehen, vorbeugen, helfen
Kosmos Verlag
128 Seiten, 62 Farbfotos
Preis: € 19,99
ISBN: 3440151204 / EAN: 978344015120

Ihr könnt das Buch hier bestellen: Unsauberkeit bei Katzen*

Dieser Artikel ist eine aktualisierte Fassung des Beitrages „Unsauberkeit bei Katzen – vier wichtige Ursachen“ vom 12. Februar 2014.

* Affiliate-Link (was ist das?); Bilder: © Andrey Kuzmin, absolutimages, Kosmos Verlag

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191 Kommentare

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Sylvia 22. Mai 2021 - 9:44

Liebe Bärbel,
meine beiden Miezen sind zwar nicht unsauber, haben aber dennoch ein Katzenklo-Problem.
Von vorn:
Meine erste Katze Pixie (BKH) sollte mit drei Jahren vergesellschaftet werden. Meine Wohnung hat nur 42 qm, ich habe aber einen 30 qm teilüberdachten Balkon, einen Catwalk und Regale und Schränke, die für die Katzen begehbar sind. Die fünfeinhalbjährige Mira aus dem Tierschutz zog also letztes Jahr im März ein und nach drei Tagen der Isolierung haben die beiden sich durch die verschlossene Tür so sehnsüchtig angemaunzt, dass ich sie zusammengelassen habe. In den ersten Tagen schien es gut zu funktionieren, dann wurde Pixie zunehmend unruhiger, wenn Mira aufs Klo ging. Ihr eigenes, das noch in meinem Schlafzimmer (ihrem einstigen Exil) stand, benutzte Mira nicht, sondern die beiden, die im Bad standen. Eines davon war Pixies altes Haubenklo, das andere ein offenes neues.
Relativ schnell wurde der Stress größer. Jedes Mal, wenn Mira Richtung Klo unterwegs war, legte Pixie sich auf die Lauer. Mira wurde nach JEDEM Klogang überfallen, geschlagen, gebissen.
Ich habe die Toiletten umgestellt: eins ins Bad, eins auf den kleinen Flur davor, eins auf den Balkon, eins ins Schlafzimmer. Keine Chance. Mira hat die beiden in Flur und Bad genutzt, hat die Attacken in Kauf genommen. Und war nie unsauber!!!
Irgendwann war das Kind bzw. die Katze komplett in den Brunnen gefallen. Pixie hat Mira nur noch gejagt und immer heftiger gebissen. Die Leute vom Katzenschutz meinten, das müsse ich mindestens ein Jahr aushalten. Und die Katzen ebenso. Keine der beiden ( mal ganz abgesehen von mir) ist noch zur Ruhe gekommen. Bis eine Tierärztin sagte, ich müsse die Situation sofort beenden. Papperlapapp ein Jahr durchhalten! Bis dahin waren bereits 9 Monate vergangen.
Ganz schweren Herzens habe ich meine Nachbarinnen gefragt, ob sie eine der Katzen übernehmen würden. Da sie schon lange in meine BKH verliebt waren, ist sie dann also nach nebenan gezogen. Sehr schlimm für mich, aber die sanfteste Lösung für die Katzen, denke ich. Mira ist schon in verschiedenen Haushalten, im Tierheim und einer Pflegestelle gewesen. Ich wollte ihr keinen weiteren harten Schnitt mehr zumuten. In ihrem letzten Zuhause hat sie 2 Jahre unter einem Sofa gehaust, weil sie von einer anderen Katze gemobbt wurde. Ich weiß nicht, warum, habe aber allmählich eine Ahnung. Denn …
Nach 5 Monaten allein, in denen sie oft auf ihrer Kistenburg auf dem Balkon sehnsüchtige Rufe ausgestoßen hat, wollte ich ihr eine neue Vergesellschaftungschance bieten. Und bin mittendrin. Jaro ist eingezogen. Ein wahrscheinlich ausgesetzter Kater, frisch kastriert, sehr sozial. Extrem geduldig versucht er, Mira zu umgarnen. Sie ist unsicher, ein wenig ängstlich, aber auch interessiert. Die beiden werden warm miteinander. ABER!!! DIE TOILETTENSITUATION BEGINNT, SICH ZU WIEDERHOLEN!
Ich bin total verzweifelt und sooo gestresst. Mira kann draußen aufs Klo, in meinem Schlafzimmer (Da geht sie nicht. Vielleicht, weil es gleichzeitig ihr Ruheraum ist?) Sie will nur auf die Klos im Bad und auf dem Flur, die auch Jaro benutzt. Und der hat augenscheinlich ein Problem damit.
Ich hatte letztes Jahr eine Katzenpsychologin, Hanf, Zylkene, Bachblüten, …. und weiß noch immer nicht weiter. Durch meine wenigen qm sind die möglichen Plätze für Toiletten ausgereizt.
Das ist jetzt ein Roman, hilft aber vielleicht fürs Verständnis der Situation.
Noch etwas zu Jaro: Er kommt aus einem anderen Katzenhilfeverband als Mira. Und die sagen ganz klar: Klappt es nach 8 Wochen nicht, bitte den Kater zurückbringen.

Liebe Grüße und ich freue mich über Ideen
Sylvia

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Bärbel 25. Mai 2021 - 9:44

Hallo Sylvia,

mich macht es immer wieder fassungslos, welchen Blödsinn manche Leute aus dem Tierschutz von sich geben. Dabei müsste sie sich doch eigentlich auskennen… Meiner Meinung nach ist es das Beste für Mira, wenn sie Einzelkatze sein darf. 45 Quadratmeter für 3 Lebewesen ist jetzt auch nicht gerade üppig, selbst wenn du einen großen Balkon und viele Rückzugsmöglichkeiten hast. Der Konkurrenzkampf um die Toiletten ist für beide Tiere großer Stress. Katze und Kater ist auch eher problematisch.

Liebe Grüße 🙂
Bärbel

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Catrin Matthes 8. September 2021 - 23:40

Hallo ich habe seit April 3 britisch Kurzhaar Katzen 1 Mädchen und 2 jungen am Anfang ging alles gut mit dem Klo gehen seit paar Monaten kackt der eine junge immer überall hin obwohl das Klo immer sauber gemacht wird haben 4 Klos ich weis nicht mehr weiter

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Bärbel 9. September 2021 - 12:25

Hallo Catrin,

warst du mit dem Kater schon beim Tierarzt? Katzen halten eine Situation, die aus ihrer Sicht nicht in Ordnung ist, ziemlich lang aus – aber irgendwann geht es halt nicht mehr. Wichtig wäre, herauszufinden, ob eine Krankheit hinter der Unsauberkeit steckt oder ob mit den Klos etwas „nicht stimmt“. Vielleicht lauert auch eine der anderen Katzen dem Kater auf, wen er auf die Toilette möchte und er sucht sich deshalb Orte, an denen er ungestört ist. Hier ist wirklich Detektivarbeit gefragt. Das Buch „Unsauberkeit bei Katzen“ gibt hierzu wirklich gute Tipps.

Viel Erfolg und liebe Grüße 🙂
Bärbel

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Franziska 28. Mai 2021 - 11:59

Hallo Bärbel,

ich bin gerade auf deinen sehr informativen Artikel gestoßen, dennoch konnte mir bisher nichts und niemand die richtige Lösung nennen.
Ich habe eine Katze und einen Kater (Geschwister) – sie werden im September 3 Jahre alt. Als sie zu uns kamen, gab es gar keine Probleme – sie haben das Katzenklo sofort angenommen. Seit längerer Zeit macht der Kater aber sowohl sein großes als auch sein kleines Geschäft neben das Klo. Das Absurde: Er geht ab und zu aber trotzdem auf das Katzenklo. Und häufig eben nicht. Ich habe sowohl ein zusätzliches Katzenklo gekauft, als auch das alte Streu genutzt und neues Streu ausprobiert – nichts hilft. Hast du noch eine Lösung für mich?

Vielen Dank für deine Hilfe!

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Bärbel 28. Mai 2021 - 15:19

Hallo Franziska,

so absurd ist das gar nicht: Offensichtlich versucht der Kater, alles richtig zu machen. Er will aufs Klo und so oft es möglich ist, benutzt er es auch. Hat er denn dort genug Platz, um sein Geschäft bequem zu verrichten? Ich würde auf jeden Fall mit ihm zur Tierärztin, um abzuklären, ob ein organisches Problem vorliegt. Vielleicht hat er ja Rückenschmerzen… Ansonsten würde ich dir das Buch „Unsauberkeit bei Katzen“ sehr ans Herz legen.

Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel

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Matthias 21. Mai 2021 - 20:17

Hallo Bärbel,
ich bin über deinen Blog gestolpert als ich bei google nach Rat bezüglich meiner Katze suchte. Vielleicht weißt du ja was… Und zwar habe ich eine Katze (11 Jahre), die schon seit ein paar Jahren ab und zu ein bisschen Kot beim Schmusen verliert. Kommt nicht sehr oft vor, aber doch immer mal. Sie schnurrt dann und schmust tierisch, doch hab ich das Malheur dann auf den Klamotten. Ist das normal? Liegt das eventuell an der Tiefenentspannung? Das wäre meine Vermutung! Ich muss dazu sagen, dass sie ein sensibles Tier ist und auch spezielles Trockenfutter (was sie als einziges Futter bekommt und auch nur will) wegen Allergien bekommt. Doch geht es ihr sonst ganz gut. Dies mal grob geschildert. Würde mich auf Antwort freuen. Liebgruß Matthias

Antwort
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Bärbel 25. Mai 2021 - 9:34

Hallo Matthias,

leider habe ich keine Ahnung, was das sein könnte. Evtl. steckt ein neurologisches Problem oder ein Problem mit der Wirbelsäule dahinter. An deiner Stelle würde ich deine Katze mal in einer Tierklinik vorstellen. Deine Tierärztin bzw. Tierarzt könnte dich dorthin überweisen. Mit 11 Jahre ist deine Samtpfote ja auch nicht mehr die Jüngste…

Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel

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Dani 24. April 2021 - 8:22

Hallo Bärbel,
danke für den sehr informativen Artikel.
Leider haben wir auch ein Problemchen mit unserem Kater.
Es handelt sich um einen 5-jährigen Freigänger. Er macht sein Geschäft immer draußen, hat im Haus aber sicherheitshalber ein Klo stehen.
Bisher gab es keinerlei Probleme mit Unsauberkeit. Wir waren nun ein paar Tage im Urlaub, der Kater wurde von den Nachbarn versorgt (das kennt er, die kümmern sich öfter um ihn).
Bei unsrer Rückkehr haben wir nun bemerkt, dass er auf die Sporttasche meines Mannes gepinkelt hatte. Heute früh hat er nun unser Bett markiert. Zudem sehen wir immer wieder Pfotenabdrücke im Klo, benutzt ist es allerdings nicht.
Sicherheitshalber werden wir nächste Woche mal den Tierarzt kontaktieren, er hatte vor Jahren bereits eine Blasenentzündung, diese hat sich allerdings anders gezeigt.

Liebe Grüße
Dani

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Bärbel 24. April 2021 - 18:36

Hallo Dani,

gut, dass ihr zunächst einmal zum Tierarzt geht – vor allem wen er schon einmal eine Blasenentzündung hatte 🙂 Urlaub der „Dosenöffner“ ist immer stressig für Katzen, auch wenn die Nachbarn sich toll kümmern. Vielleicht ist aber auch eine neue Katze in der Nachbarschaft (oder sogar mal bei euch im Haus) und er muss sein Revier verteidigen.

Alles Gute und liebe Grüße
Bärbel

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Steffi 12. April 2021 - 11:41

Guten Tag Bärbel,

ich habe auch mal eine Frage. Die mir bisher niemand beantworten kann/konnte.
Wir haben einen alten Perser-kater er wird dieses Jahr 17 und ist eine reine Wohnungskatze. Wir hatten Ihn aus schlechter Haltung übernommen, mit 8 Jahren. Er war uns auch sehr dankbar dafür und wir waren glücklich dass wir ihn in unserer Familie willkommen heißen durften. Ihm geht es hier sehr gut, es mangelt nicht an Aufmerksamkeit, fressen oder Tierärztlichen Untersuchungen.
Nun im laufe des alters, hat er natürlich ein paar weh-wehchen hier und da. Nach tierärztlichen absprachen aber nichts gravierendes was ihn leiden lassen würde. Dennoch wir er seid den sagen wir mal letzten 3 Jahren immer mehr unrein, also er Pinkelt nirgends hin sondern er macht groß direkt vor die Toilette. Dies ist auch unabhängig von: Katzenklo sauber/ Deckel ab oder eben drauf. Es passiert nicht jedesmal, aber inzwischen ist es so einmal am Tag und es macht mich wirklich wahnsinnig. Da ich nicht verstehe wieso er es den restlichentag auf eines der beiden Toilette schafft aber quasi einmal am tag aus Protest, weshalb auch immer hin macht. Habe bereits einen Sohn der sich auch sehr ekelt( wie ich auch) und bin nun wieder schwanger und ertrage das echt nicht mehr. Gibt es irgendetwas dass ich noch ausprobieren kann?
Ohne es jetzt böse zu meinen, wir lieben ihn sehr und er hat auch eine tolle zeit bei uns. Aber lange halte ich das nicht mehr aus.. Es stink einfach nur noch und unser Staubsaugerroboter fährt auch mind. 1x im Monat durch.

Hoffentlich können Sie mir einen tipp geben, ich wäre wirklich sehr dankbar !

Lieb Grüße

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Bärbel 12. April 2021 - 12:06

Hallo Steffi,

mit 17 Jahren ist euer Kater wirklich schon sehr alt. In Menschenjahre umgerechnet ist er über 80! Dass er direkt vor die Toilette macht, deutet auf ein Problem mit der Toilette selbst hin und nicht auf ein Verhaltensproblem. Wahrscheinlich war die Toiletten-Situation für ihn schon immer nicht ganz optimal. Nur, in jungen Jahren steckt man so etwas halt leichter weg. Es ist sehr gut möglich, dass er beim Hineinsteigen in das Klo oder beim Kot-Absetzen Schmerzen hat. Vielleicht tun ihm einfach die alten Knochen weh. Er bemüht sich aber sehr, alles richtig zu machen – schafft es aber leider nicht immer.

An deiner Stelle würde ich den Deckel auf jeden Fall weg lassen und dafür sorgen, dass der Kater um die Toilette herum genügend Platz zum Ein- und Aussteigen hat. Außerdem braucht er Platz, um seinen Schwanz nach hinten auszustrecken. Evtl. ist auch der Rand zu hoch, dann ein Modell mit niedrigerem Rand kaufen. Wenn ich es richtig verstanden habe, habt ihr zwei Toiletten. Besorge möglichst noch eine dritte, auch ohne Haube und mit niedrigem Rand. Die stellst du an einen sehr ruhigen Ort mit viel Platz.

Was den Roboter betrifft: Kannst du den nicht umprogrammieren oder nur in den anderen Zimmern einsetzen?

Alles Gute euch und liebe Grüße 🙂
Bärbel

PS: Auch wenn’s schwer fällt: Ihr dürft dem Kater nicht böse sein, er macht das sicher nicht mit Absicht!

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Hilse 19. April 2021 - 15:46

Hallo Bärbel, mein Kater ist 16 Jahre und seit einiger Zeit setzt er Kot in der Wohnung ab. Meistens in den frühen Morgenstunden. Wir waren schon Röntgen aber alles ok. Was sagst Du zu Heilströmen bei Unsauberkeit? Damit möchte ich es versuchen, vielleicht hilft es. LEKTÜRE ist vorhanden. DANKE und Beste Grüße Marion

Antwort
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Bärbel 19. April 2021 - 16:52

Hallo Marion,

zu Heilströmen kann ich nichts sagen, das kenne ich nicht.

Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel

Antwort
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Anja 22. April 2021 - 0:20

Hallo Bärbel, wir haben unsere Katze vor circa 1 Jahr im Alter von 2 Jahren aus einem nicht so fürsorglichen Haushalt übernommen. Darmprobleme mit Blut im Stuhl und sehr flüssigem Kot, hatte sie von Anfang an, doch der Arzt meinte, da wäre alles super. Wir haben sogar eine zweite Meinung von einem anderen Arzt eingeholt, doch immer mit dem gleichen Ergebnis. Seit einigen Monaten macht sie überall hin, auch auf die Couch, heute sogar ins Bett, während wir darin lagen. Dabei ist es vollkommen egal, ob das Klo frisch sauber gemacht wurde, die Haube drauf oder ab ist, selbst den Standort haben wir geprüft. Inzwischen haben wir sogar eine komplett neue Toilette gekauft, aber trotzdem… Mal macht sie rein, mal nicht. Ich will nicht ständig zum Arzt gehen und dort Unsummen lassen, um zu erfahren, dass es meiner Katze gut geht. Hast Du da einen Rat?

Antwort
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Bärbel 22. April 2021 - 16:54

Hallo Anja,

ihr Armen, da habt ihr ganz schön zu tun mit Putzen!

Ich bin keine Tierärztin, aber bei Blut im Stuhl und sehr flüssigem Kot stimmt doch etwas nicht. An eurer Stelle würde ich die Katze in einer guten Tierklinik vorstellen. Dort gibt es Spezialisten, die der Ursache auf den Grund gehen. Ich würde mich da nicht mit „Alles in Ordnung“ abspeisen lassen. Es ist nicht auszuschließen, dass sie Schmerzen beim Stuhlgang hat, dem Katzenklo „die Schuld gibt“ und hofft, dass es wo anders nicht so weh tut.

Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel

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Tatjana 6. Februar 2021 - 12:22

Hallo,
Ich besitze vier Katzen (13 Jahre, Türkisch Angora, 13 Jahre, Türkisch Angora, 8 Jahre, Hauskatze, 5 Jahre, Türkisch Van, alle weiblich und kastriert).
Zur Vorgeschichte: mit den Katzen (bis auf eine der 13jährigen) habe ich mit einem Mann zusammengelebt, der sie nicht mochte. Besonders die Älteste hatte er auf dem Kieker, hat sie manchmal gescheucht. Sie hatte Angst vor ihm, war auf mich fixiert (ist sie immernoch). Dass sie neben das Klo gekotet hat (selten gepinkelt), war eine eindeutige Stressreaktion. Dazu kommt, das sie schon immer die Rangniedrigste war. Ich habe sie mit ca 7 Jahren als Zweitkatze zu meiner Damaligen geholt (die konnte nicht allein bleiben, mit Zweittier war es besser, alerdings ist sie nach ein paar Jahren leider verstorben). Sie war noch nie allein gewesen (ohne Mitkatzen). Nach dem Tod der anderen Katze hat mein Exmann darauf bestanden, ein Jungtier als Gesellschaft dazuzuholen. Die Vergesellschaftung war nicht einfach, ging aber dann gut und die beiden verstehen sich bis heute gut. Das damalige Jungtier ist die heute 8jährige Hauskatze.
Die 8jährige ist unsere Harmoniestifterin, hat mit keiner der anderen Katzen Stress. Sie stammt von einem Bauernhof, die anderen aus einer Zucht.
Die 5jährige Türkisch Van kam als Notfall zu uns, sie ist von ihrer ehemaligen Katzengruppe gemobbt worden. Bei uns hat sie sich komplett gewandelt und ist seitdem hier die Chefin.
Mit diesen dreien bin ich nach einer hässlichen Trennung zu meiner Freundin gezogen. Sie liebt die Katzen sehr und hat sich von Anfang an sehr um sie bemüht und man merkte deutlich, dass die allgemeine Anspannung der Katzen nachließ. Die „Chefin“ hat sich meine Frendin als Bezugsperson ausgesucht und auch die Hauskatze, die sehr selbstständig ist, kommt zwar zu uns beiden, aber lieber zu meiner Freundin zum Kucheln. Das ist für mich auch völlig in Ordnung. Die 13jährige wird wohl immer auf mich fixiert bleiben. Sie hat nach dem Umzug kaum noch neben das Klo gemacht und ist richtig aufgeblüht.
Dann mussten wir ihre Schwester bei uns aufnehmen. Die hatte innerhalb von 2 Jahren alle ihre Katzenfreunde altersbedingt verloren und die Vergesellschaftung in einer anderen Katzengruppe ist komplett schiefgegangen, sie wurde von den anderen gejagt. Als sie bei uns ankam, war sie depressiv. Das legte sich glücklicherweise nach ein paar Wochen. Allerdings wird der „Neuzugang“ von ihrer Schwester angeknurrt (ihre Schwester mag die „Neue“ nicht, obwohl sie nur Freundschaft schließen will) und hat Angst vor der „Chefin“. Im Laufe der letzten Wochen hat es sich aber schon deutlich verbessert.

Jetzt zu unserem Problem: Die 13jährige, die zuerst da war, kackt seit ein paar Wochen nahezu jede Nacht neben das Katzenklo. Sie benutzt ausschließlich ein bestimmtes und tagsüber gibt es keine Probleme. Zuerst wurde es besser, als ich angefangen habe, mit ihr jeden Abend vor dem Schlafengehen zu Kuscheln. Außerdem kann sie – wie die anderen auch – seit dem Umzug mit ins Bett, wenn sie will, was sie auch manchmal tut. Mittlerweile ist es aber egal, ob ich mich abends noch mit ihr beschäftige oder nicht. Immer in den frühen Morgenstunden macht sie direkt neben das Klo. Sie pinkelt nicht daneben (dafür benutzt sie das Klo – auch nachts) und manchmal sind ihre Hinterlassenschaften so gering, dass sie sicher nicht „musste“, sondern „einfach so“ da hinmacht. Tagsüber passiert nichts und nachts auch immer nur ein einziges Mal. Das sie ihre Schwester nicht mag, geht eindeutig von ihr aus. Nachts zieht die Schwester sich aber so zurück, dass die beiden sich nicht begegnen. Sie ist noch immer die Rangniedrigste, hat sich von iher Schwester aber wohl schon abgeschaut, dass man sich von der „Chefin“ nicht alles gefallen lassen muss.
Kuscheln tue ich mit allen mal. Am meisten mit den beiden Schwestern. Die eine ist auf mich fixiert (und ich bevorzuge sie bewusst, wenn beide ankommen), die andere ist so verschmust, dass sie seit sie die Depression überwunden hat mit allem und jedem kuscheln will, das und der ihr begegnet.

Wenn wir sie erwischen, dass sie scharrt (nachdem sie gekotet hat), fauchen wir sie einmal an, um zu zeigen, dass das nicht toll ist (hat zeitweise ein bisschen geholfen), ignorieren sie aber in dem Moment ansonsten (und machen das Häufchen weg…). Sie wird nicht geschimpft. Manchmal will sie direkt danach kuscheln, da ignorieren wir sie auch und sie weiß, warum, denke ich. Kommt sie ca eine halbe Stunde später zum Kuscheln, ist das ok und sie kriegt ihren Willen.

Können wir noch irgendwas tum, um ihrem Stress (denn ich denke, das ist das Problem, oder was meinst Du?) entgegenzuwirken? Eine Abgbe kommt für uns nicht in Frage. Allerdings ist es auch nicht so toll, jede Nacht wegen ihr aufstehen zu müssen…

Viele Grüße,

Tatjana

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Bärbel 8. Februar 2021 - 18:06

Hallo Tatjana,

es fällt mir nicht leicht, hier etwas zu schreiben. Auch wenn das Folgende jetzt relativ hart für dich klingen mag: Ich sehe mich hier quasi als „Anwältin“ der Katzen und möchte, dass die Situation für sie besser wird. Und wenn sich die Situation der Katzen verbessert, wird es auch für dich und deine Freundin leichter 🙂

Ich als Außenstehende sehe eine Katzengruppe, in der die Chemie schon einmal von vornherein nicht stimmt. Möchtest du auf engem Raum mit jemandem zusammenleben, den du absolut nicht leiden kannst? Das ist für alle Katzen schon einmal Stress pur. Auch die Miezen, die nicht direkt am Konflikt beteiligt sind, spüren ja, dass dicke Luft herrscht.

Dazu kommt, dass dein Umgang mit der Situation alles andere als optimal ist: Du fauchst die Katze an, weil sie ihr Geschäft zuscharrt? Puh… Mit dem Zuscharren zeigt die Katze ein absolut natürliches und richtiges Verhalten und du bestraft sie dafür mit Anfauchen. Danach dann noch Liebesentzug… Und warum wird eine Katze bewusst bevorzugt?

Ganz ehrlich: Du versuchst wahrscheinlich, alles richtig zu machen. Sonst hättest du dich nicht an mich gewandt und mir so ausführlich geschrieben. Doch durch dein Verhalten verstärkst du den Stress leider noch.

Meine Empfehlungen:
– Mit der unsauberen Katze schnellstmöglich zum Tierarzt, denn auch hier kann ein organisches Problem vorliegen. Evtl. steht auch die Toilette ungünstig
– Die Gruppe ist zu groß. Bitte gib die letzte Katze ab. Wenn sie früher schon gemobbt wurde, ist ein Einzelplatz, wo sie in Frieden leben kann, besser
– Besorge dir unbedingt ein paar gute Ratgeber über Katzenverhalten und/oder mache einen Termin bei einer Katzenpsychologin
– Wenn eine Katze mit dir schmusen will und du hast Zeit, dann schmuse mit ihr – keine Bevorzugungen, kein Liebesentzug etc. Sei froh, dass die Miezen dich noch gernhaben und kuscheln wollen

Alles Gute
Bärbel

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Tatjana 11. Februar 2021 - 14:20

Hallo Bärbel,

Auch ich möchte, dass es für die Katzen schön ist.
Zu Deinen Empfehlungen:
– Beim letzten TA-Besuch war alles in Ordnung. Sie hat früher schon aufgrund der damaligen Stresssitiation danebengemacht.
– Die Plätze der Toiletten kann ich nicht verändern. Die eine, die die unsaubere Katze ausschließlich benutzt, steht leider etwas ungünstig im Flur, das ist richtig, aber sie könnte auch genausogut eine andere, ruhiger stehende, benutzen, was sie aber nie tut – von sich aus.
Ja, die letzte Katze wurde früher gemobbt. Bevor sie zu uns kam, lebte sie bis vor zwei Jahren in einer großen Katzengruppe, alles Senioren wie sie, die innerhalb der letzten zwei Jahre leider alle alters- und krankheitsbedingt verstorben sind. Mit der Gruppe war sie glücklich gewesen. Dann war sie allein und sollte mit einer anderen Gruppe vergesellschaftet werden, weil sie allein unglücklich war. In der Gruppe ging es nicht gut, sie wurde gemobbt. Als sie zu uns kam, war sie depressiv. Das besserte sich innerhalb kurzer Zeit in unserer Gruppe. Sie hier rauszureißen kommt für mich nicht in Frage, wenn sie hier glücklich ist. ihr sogar einen Einzelplatz zu geben, würde sie mit Sicherheit wieder in die Depression treiben. Das ist meines Erachtens nicht gerade das Beste für sie.
-Ich kenne keine Katzenpsychologen. Hast Du einen Tipp? Ratgeber geben meist nur das wieder, was ich eh schon weiß. Davon halte ich nicht so viel.
-Ja, ich kuschle mit ihr, enn ich Zeit habe. Aber wenn ich nachts um 3 Uhr vom scharren aus dem Schlaf gerissen werde, möchte ich eigentlich lieber weiterschlafen, wenn ich den Haufen beseitigt habe. Sie möchte viel Aufmerksamkeit, die sie tagsüber auch bekommt. Nur nachts, wenn wir schlafen, eben nicht so sehr. Sie könnte ja auch erstmal ins Bett kommen zum Schauen, ob eine von uns wach ist, oder sich einfach dazukuscheln, bevor sie geht, um ihr Häufchen zu machen. Ich habe eher den Eindruck, sie nutzt das Scharren, um uns zu wecken. Nachts bekommen alle Katzen gelich viel Aufmerksamkeit: keine, weil wir schlafen (ist das bei Dir anders?). Wer sich im Bett dazukuscheln möchte, darf das gern tun. Wer es nicht tut, wird dazu nicht genötigt. Wer zusätzlich fast den ganzen Tag auf dem Kratzbaum schläft, an einem Platz, wo ich nicht wirklich drankomme (so wie an manchen Tagen die Unsaubere), hat dort seine Ruhe. Wenn sie aber tagsüber ankommt und Aufmerksamkeit haben will, bekommt sie natürlich, so oft ich Zeit habe.
Viele Grüße,
Tatjana

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Bärbel 12. Februar 2021 - 11:47

Hallo Tatjana,

was die Katzenpsychologin betrifft: Einen konkreten Tipp habe ich nicht – schau am besten nach einer in Wohnortnähe, die auch Hausbesuche macht.

Viele Grüße
Bärbel

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Sara Yaman 20. Januar 2021 - 4:48

Hallo Bärbel ,
Ich hätte eine Frage . Meine Katze ist 1,5 Jahre alt . Sie hat vor 6 Wochen ihre Kitten bekommen . Aber vor ca.1 Woche hat sie durch die ganze Wohnung ihr Geschäft(flüssig) gemacht . Wir dachten es hat daran gelegen das wir ihr etwas zu viel Leckerli (Schleckerlie) gegeben haben und seitdem geben wir ihr es nicht mehr . Doch heute hat sie es wieder getan . Was soll ich tun?

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Bärbel 20. Januar 2021 - 9:59

Hallo Sara,

bitte sofort zum Tierarzt! Der Durchfall schwächt die Mutterkatze und sie braucht ihre ganze Kraft um die Kitten zu säugen. Außerdem könnte sie die Kleinen anstecken, falls ein Infekt dahinter steckt.

Viel Glück
Bärbel

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