Eine ängstliche Katze eingewöhnen – 6 hilfreiche Tipps

von Bärbel
Ängstliche Katze im Versteck

Du hast eine Katze bei dir aufgenommen – doch anstatt mit dir zu schmusen und zu spielen, sitzt sie in ihrem Versteck und traut sich nicht raus? In diesem Artikel bekommst du hilfreiche Tipps, wie du eine ängstliche Katze eingewöhnen kannst. Diese Tipps haben auch bei meinem scheuen Kater Elvis gut funktioniert.

Inhaltsübersicht

Warum hat deine Katze Angst?

Anstatt schnurrend auf deinem Schoß zu sitzen, hockt deine neue Mitbewohnerin hinter der Schrankwand und traut sich nicht raus? Bitte nimm das nicht persönlich, es liegt höchstwahrscheinlich nicht an dir.

Katzen sind Gewohnheitstiere. Eine neue Umgebung, neue Menschen, neue Gerüche, vielleicht auch andere Artgenossen – all das kann einer Mieze ganz schön Angst machen. Ein Umzug in ein neues Zuhause ist für die meisten Katzen mit Stress verbunden.

Wenn deine Samtpfote aus dem Tierheim stammt, hat sie vielleicht schon schlechte Erfahrungen mit Menschen hinter sich und ist deshalb sehr furchtsam. Doch das muss nicht so bleiben. Mit etwas Geduld tauen auch scheue Stubentiger auf.

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Woran erkennst du, dass eine Katze Angst hat?

Ob eine Katze Angst hat, lässt sich am Verhalten, der Körpersprache und der Mimik erkennen. Eine ängstliche Katze versteckt sich und verhält sich ruhig. Wenn sie das Versteck verlassen muss, macht sie sich klein. Dadurch wirkt sie für ihr Gegenüber weniger bedrohlich und vermeidet so einen möglichen Angriff.

Weitere Merkmale für Angst bei einer Katze:

  • Ihre Körperhaltung ist geduckt
  • Ihre Ohren sind angelegt sowie nach hinten und unten gerichtet
  • Die Augen sind weit geöffnet und die Pupillen sind groß
  • Die Schnurrhaare sind flach nach hinten angelegt

Um die Stimmung deiner Katze richtig einzuschätzen, musst du immer den Kontext, also die Gesamtsituation betrachten. So kann eine Katze zum Beispiel auch deshalb erweiterte Pupillen haben, weil gerade wenig Licht da ist. Oder sie versteckt sich, weil sie gerade einen spielerischen Angriff auf ihren Dosenöffner plant 😉.

Wie kannst du deinem ängstlichen Stubentiger nun die Scheu nehmen? Hier ein paar Verhaltensregeln, mit denen ich selbst gute Erfahrungen gemacht habe:

Tipp 1: Respektiere ihr Versteck

Die Transportbox geht auf und die Katze flüchtet ins nächstgelegene Versteck. Das ist nichts Ungewöhnliches und so war es auch bei uns. Elvis verbrachte die erste Nacht in seinem neuen Zuhause unter der Couch. Dort blieb er bis zum Abend des folgenden Tages.

Es kann durchaus mehrere Tage dauern, bis sich eine ängstliche Katze aus ihrem Versteck traut. Stelle sicher, dass sie freien Zugang zu Wasser, Futter und Katzenklo hat und lasse sie ansonsten in Ruhe. Wahrscheinlich wird sie nachts etwas fressen und die Toilette benutzen. Es ist wichtig, das Versteck unbedingt zu respektieren, denn nur hier fühlt sich das Tier einigermaßen sicher. Geht man der Katze nach und stört sie, wird sie ein anderes Versteck aufsuchen. Die Situation wird dadurch nicht besser.

Wichtig: Riskante Verstecke solltest du verbarrikadieren, bevor Du die Katze holst.

Tipp 2: Normaler Alltag – mit Einschränkungen

Als wir unseren Kater Elvis aus dem Tierheim holten, bekamen wir von der Tierpflegerin den Rat, nichts an unserer häuslichen Alltagsroutine zu ändern. So würde sich das Tier am schnellsten eingewöhnen. An diesen Rat haben wir uns im Großen und Ganzen gehalten. Den Staubsauger habe ich allerdings in der ersten Woche nicht eingeschaltet. Die meisten Katzen hassen Staubsauger und man muss den neuen Mitbewohner ja nicht gleich einer Schocktherapie unterziehen.

Tipp 3: Sprich mit deiner Katze

Eine Katze kann an der Stimme erkennen, ob man ihr wohlgesonnen ist, oder nicht. Jedes Mal, wenn du an ihrem Versteck vorbeikommst, solltest du ein bis zwei (oder auch drei) nette Sätze zu ihr sagen. Auch wenn du dir dabei vielleicht ein wenig seltsam vorkommst, es wirkt!

Tipp 4: Lächle sie an – auf Katzenart

Katzen lächeln, indem sie mit den Augen blinzeln. Wenn die Katze aus ihrem Versteck herauskommt, kannst auch du mit den Augen blinzeln. So signalisierst Du ihr, dass sie bei freundlichen Menschen gelandet ist. Vermeide ansonsten direkten Augenkontakt, denn Anstarren ist in der Katzensprache eine aggressive Handlung.

Tipp 5: Nicht anfassen

Am liebsten möchte man so ein ängstliches Fellbündel gleich auf den Arm nehmen und streicheln. Nicht machen! Um Vertrauen zu schaffen, sollte der erste Körperkontakt unbedingt von der Katze ausgehen. Warte ab, bis sie deine Nähe sucht. Auch Lärm und ruckartige Bewegungen können scheue Katzen erschrecken. Je ruhiger du es angehen lässt, desto schneller wird deine Katze „auftauen“.

Tipp 6: Gib deiner ängstlichen Katze Zeit

Das Wichtigste im Umgang mit ängstlichen Katzen ist Geduld. Nachdem Elvis unter der Couch hervorgekommen war, verbrachte er zwei Wochen lang die meiste Zeit auf der Couch – unter einer Decke. Auch mit Rückfällen musst du rechnen. Doch das Warten lohnt sich. Nachdem Elvis seine Ängste abgelegt hatte, kam ein ausgesprochen selbstbewusster Kater zum Vorschein, der genau weiß, was er will.

Dieser Beitrag wurde am 26. September 2022 überarbeitet.

Foto: © Adobe Stock / Gioia

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260 Kommentare

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Leddy 12. Dezember 2020 - 11:08

Hi, ich bin auf deine Seite gestoßen, als ich nach Tipps zur Eingewöhnung einer Katze suchte. Seit ein paar tagen ist ein 8 jähriger Kater namens Ozzy bei uns eingezogen. Er kam aus dem ruhigen Haushalt einer 89 jährigen Dame, welche in ein betreutes Wohnen wechseln musste. Die Enkelin nahm den Kater vorübergehend bei sich auf, hat aber selbst 3 Kinder, 2 Katzen und 2 Hunde. Ozzy verkroch sich viel bei ihr und wurde von den Katzenkollegen „gemobbt“. Mein Freund und ich waren dann schnell entschlossen, Ozzy zu uns zu nehmen, da wir relativ ruhige Menschen sind. Am Abend des Einzugs erkundete er sofort die Wohnung, inspizierte auch Rückzugsorte, die wir im Vorfeld vorbereitet hatten. Ich weiß, dass Katzen sehr eigen sind, was Lieblingsorte usw. angeht, aber wir haben trotz dessen einige Orte ausgewählt. Ozzy kam auch nach seiner Erkundungstour zu uns, ließ sich streicheln, schmiegte sich an unsere Beine und fraß gut (was er bei der Enkelin nicht tat). Auch das Katzenklo nutzte er sofort.
In der Nacht dann stellte sich heraus, dass er das Katzenklo als seinen Rückzugsort gewählt hat. Nun verbringt er die meiste Zeit dort, kommt dann und wann mal heraus, aber nur für Minuten. Wir machen uns viele Gedanken darum. Ich hatte gelesen, dass es für Katzen ein bekannter Ort ist, welcher Geborgenheit ausstrahlt. Das akzeptiere ich auch so, aber unsere Angst ist eher die Gefahr, die in den Exkrementen liegt. Wir wollen es ihm nicht antun müssen und gleich beim Tierarzt vorstellig werden, weil er dadurch krank geworden ist. Was könnten wir tun? Wir geben ihm viel Freiraum, reden mit ihm, wenn er zu uns kommt oder wir am Katzenklo vorbei kommen (es steht im Badezimmer), aber wir machen uns darüber schon etwas Sorgen.

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Bärbel 14. Dezember 2020 - 10:52

Hallo Leddy,

schön, dass ihr den Kater aufgenommen habt 🙂

Er ist offensichtlich noch sehr verstört, wenn er sich im Katzenklo aufhält, aber ihr macht das gut. Ich denke, Ozzy wird diesen Rückzugsort nach einer gewissen Eingewöhnungsphase wieder aufgeben. Zum Tierarzt würde ich deswegen erst einmal nicht gehen.

Könnt ihr ein Kuschelbett oder eine Katzenhöhle im Badezimmer aufstellen? Vielleicht nimmt Ozzy das an.

Noch etwas: Auch wenn man öfter liest, dass Katzen unbedingt einen „Katzenkumpel“ brauchen, würde ich bei der Vorgeschichte auf eine Zweitkatze verzichten. Ich glaube, das geht nicht gut.

Viel Erfolg und liebe Grüße
Bärbel

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Sonja 5. Dezember 2020 - 12:02

Hallo, ich hätte ein paar Fragen und bin aufgrund des Artikels voll Hoffnung das mir hier etwas geholfen werden kann. Letzen Samstag haben wir ein kleines Katzentrio aufgenommen. Sie sind wohl ca. 15 Wochen alt und wurden mit ihrer draußen lebenden Mutter eingefangen. Am Anfang haben wir sie unter der Treppe rausgelassen wo sie auch ihre Toiletten, Futter, Wasser sowie Kratzbaum und Verstecke hatten. Natürlich haben wir die kleinen zunächst nicht mehr gesehen. Nachts war dann wohl schon jemand im EG unterwegs (haben wir aber erst morgens gesehen). Am zweiten Abend haben wir schon (weiterhin unten) gespielt (Katzenangel) und alle drei kamen raus. Ihre Toiletten haben sie auch benutzt. Mittlerweile (1 Woche) sitzen die 3 die meiste Zeit im Wohnzimmer unter der Couch. Tagsüber sehen wir die sogst wie gar nicht und wenn dann mal einer rauskommt und wir zufällig reinkommen huschen sie schnell wieder weg. Abends (so ab 17:30) kommen dann zunächst 2 raus, wobei einer definitiv am vorwitzigsten ist und sich auch nicht mehr so stark von uns gestört fühlt. Gestern hat er’s sich schon kurz streicheln lassen inkl. Schnurren. Seine Schwester folgt ihm dann meist und läuft ihm nach zum Spielen und toben. Aber wir dürfen ihr noch nicht zu nahe kommen. Nur spielen mit der Angel ist ok. Der 3 lässt sich kaum blicken. Er kommt nach einer Weile immer unterm Sofa hervor und spielt auch manchmal mit, versteckt sich aber immer ganz schnell wieder. Fressen tun sie alle drei gern und dann ist es auch ok wenn wir im Zimmer sind. Auf ihr Katzenklo gehen sie auch (die stehen weiterhin unten) der 1. sehr oft und mit Hingabe. Die kleine huscht nur schnell runter und versteckt sich dann wieder und den 3. sehe ich so gut wie nie dorthin laufen. Als sie noch unten waren am Anfang hat er aber auch alles benutzt. Gibt es vielleicht noch etwas was wir anders oder besser machen können für die kleinen? Ich würde mich freuen wenn Nr. 2 und vor allem 3 auch etwas gelassener auf ihr Klo gehen könnten. Und muss ich mir Sorgen machen das Nr. 3 noch soviel Angst hatten’s die 3 den meisten Teil des Tages unter der Couch verbringen. Kann ich eigentlich gefahrlos staubsaugen? Das wäre nämlich bei drei Katzen definitiv nötig, ich will aber auch keinen wieder verschrecken. LG Sonja

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Bärbel 9. Dezember 2020 - 17:51

Hallo Sonja,

leider komme ich erst jetzt zu einer Antwort (Vorweihnachts-Stress). Erstmal herzlichen Glückwunsch zu den drei Katzenkindern <3 Es ist doch schon mal sehr gut, dass alle drei ordentlich fressen und auf die Toilette gehen. Ich würde ein oder zwei zusätzliche Klos in einem anderen Stockwerk aufstellen. An einem geschützten Ort. Vielleicht ist das für den dritten, ängstlichen Kater angenehmer.

Staubsaugen darfst du! Ich sauge immer den Raum, in dem Elvis sich gerade befindet, als Letztes. Die Türen schließe ich nach Möglichkeit, damit das Geräusch nicht allzu furchterregend ist. Außerdem gebe ich ihm immer etwas Zeit zu flüchten 😀

Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel

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Maria 10. November 2020 - 11:18

Liebe Bärbel,
interessiert habe ich Deinen Artikel gelesen und die vielen Kommentare dazu. Jetzt zu unserer Frage. Wir haben seit einer Woche ein Geschwisterpaar aufgenommen. Die 2 sind ca. 6 Monate alt und wurden im Alter von 5 Wochen wild mit Ihrer Mutter zusammen in einer Großstadt in D gefangen. Bis letzte Woche waren Sie auf einer Pflegestelle, wo sie mit Ihrer extrem scheuen Mutter (sie lebt eigentlich nur unter dem Bett der Pflegestelle) und den 2 anderen Geschwistern wohnten.
Wir habe die Beiden dort 2 mal besucht. Wir wussten, dass Sie scheu sind, aber sie sind bei den Besuchen zum Spielen herausgekommen und wir haben gedacht OK, die brauchen ein bisschen Zeit und dann wird das was. Und die Pflegemutter hat uns auch Videos gezeigt, wie die zwei bei ihr auf dem Schoß liegen und sich streicheln ließen.

Als die Beiden zu uns gebracht wurden, haben wir dann erfahren, dass sie sich bei der Pflegestelle nur mit Kescher haben einfangen lassen, da sie sich nicht in den Arm nehmen lassen. Wir haben Sie dann bei uns natürlich zunächst in Ruhe gelassen und sie sind jeden Tag ein bisschen mutiger geworden, aber besonders der Kater liegt den ganzen Tag nur in einer Decke eingewickelt und hat noch starken Stress. In der Nacht sind sie extrem aktiv und erkunden die ihnen zur Verfügung stehenden Bereiche und klettern auf den Kratzbaum. Tagsüber sieht man sie gar nicht.

Leider waren die Beiden noch nicht kastriert und wir mussten jetzt bereits nach einer Woche auf grund des Alters den Kater wieder einfangen und zur Kastration bringen, eine sehr unglückliche Konstellation. Jemand von dem Verein, der uns die Katze vermittelt hat, ist am Abend vorher gekommen und der Kater wurde mit Kescher in die Transportbox gesetzt, wo er über Nacht bleiben musste. Dann zum Tierarzt. Hier haben wir bescheid gegeben, dass er sehr ängstlich ist und sich nicht anfassen lässt. Aber wir haben beim Abholen nach der OP dann erfahren, dass er der Arzthelferin beim rausholen schon entwischt ist, die Arzthelferin vor Angst komplett zerkratzt hat, sie ihn im Behandlungszimmer wieder einfangen mussten und es sehr stressig für ihn war, bevor er überhaupt behandelt werden konnte. OP ist dann aber gut gelaufen.

Die Ärztin hat uns daraufhin jetzt gefragt, ob wir uns wirklich so einen Kater zutrauen. Dass er sich wahrscheinlich sein leben lang nicht aufnehmen und ohne Kescher zum Tierarzt bringen lassen wird und das für ihn wahrscheinlich ein Leben mit Freigang als Draußenkatze, wo er kommen und gehen kann wie er will besser wäre (wir wohnen mitten in der Stadt und haben einen großen gesicherten Balkon, den sie bis jetzt aber noch nicht nutzen durften, da sie sich erst mal in der Wohnung eingewöhnen sollen.) Die Ärztin meinte, es könnte auch gefährlich für die Kinder werden (3 und 9), wenn er sich bedroht fühlt, wobei der Kater bei uns zwar Ängstlich wirkt und sich zurückgezogen hat, aber nie von sich aus Aggressiv reagiert hat (außer man will ihn fangen, er faucht auch zuerst als Wahrnung) und die Kinder ihn bis jetzt auf unsere Ansage hin auch komplett in Ruhe gelassen haben. Wir sind jetzt natürlich stark verunsichert.
Kann man ihn wenn er zutraulicher ist, vielleicht mit Klickertraining wieder an die Transportbox gewöhnen?
Hätte die Pflegefrau die Kleinen vielleicht auch schon aufnehmen müssen, um ihnen zu zeigen, dass das nicht schlimm ist? (Wir wollen die Katzen natürlich nicht herumtragen, aber es wäre schon gut, wenn sie sich z.B. für medizinische Behandlungen, Augencreme o.ä. ohne Stress anfassen und behandeln lassen würden. )
Hat man überhaupt eine Chance, 1/2 Jahr alte Katzen, die von Ihrer Mutter gelernt haben, Menschen sind gefährlich und die zwar eine liebe Pflegemenschin hatten, die sie umsorgt hat, sie anscheinend aber nicht aktiv an Menschen geöhnt hat.
Die Katze ist übrigens mutiger als der Kater und etwas zutraulicher, lässt sich aber auch nicht aufnehmen (sie muss auch noch für die Kastration gefangen werden, dies haben wir jetzt aber erst mal verschoben, bis sie besser eingewöhnt ist).

Wir sind ein bisschen ratlos, was wir jetzt machen sollen. Wir wollen es schon gerne versuchen mit den Beiden, aber wenn der Kater potentiell gefährlich für die Kinder sein soll, habe ich natürlich auch sorgen. Andererseits, haben wir gesagt, wir nehmen sie und wir waren uns der Verantwortung über 2 Leben bewusst und da kann man ja nicht einfach sagen, ok jetzt seit ihr schwieriger als Gedacht, dann wollen wir euch nicht mehr. Wieviel Zeit muss man Ihnen lassen bis man absehen kann, ob es sich bessert? Ein halbes Jahr? Oder Länger?

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Bärbel 10. November 2020 - 14:53

Liebe Maria,

ich finde es toll, dass du dir so viele Gedanken machst 🙂 Ganz ehrlich: Ich würde auf die Tierärztin hören. Vor allem bei deinem dreijährigen Kind kannst du nicht ausschließen, dass es sich doch einmal ungeschickt gegenüber dem Kater verhält. Katzen und Kinder passen normalerweise gut zusammen, aber in diesem Fall wäre mir das zu unsicher.

Einfangen mit dem Kescher finde ich wirklich übel, aber das ist ja nicht deine Schuld. Bitte mache dir auch nicht allzu viel Hoffnung mit dem Clickertraining, denn das ist m.E. nur etwas für sehr menschenbezogene Hauskatzen und selbst dann brauchst du enorm viel Geduld und Ausdauer.

Außerdem glaube ich, dass der Kater in einer Wohnung auf Dauer sehr unglücklich sein wird. Gibt es in deiner Nähe einen Reiterhof oder einen Bauernhof mit lieben Menschen, die ihn evtl. aufnehmen würden? Das wäre sicher besser für ihn. Auch bei der Katze stellt sich die Frage, ob Wohnungshaltung wirklich das Richtige ist. Ich finde, die Pflegestelle hat euch nicht richtig beraten und ich hätte auch kein schlechtes Gewissen, die beiden wieder abzugeben. Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.

Ich bin zwar mit Katzen aufgewachsen, aber Elvis war meine erste eigene Katze. Im Tierheim hat man durchaus darauf geachtet, dass ich als „Anfängerin“ keine super-komplizierte Katze bekomme. Elvis war extrem ängstlich und hat sich zum Teil auch seltsam verhalten, aber im Umgang war er lieb und unkompliziert – und ist es noch. Er hat noch nie gefaucht.

Tu dir und deiner Familie einen Gefallen: Bring die beiden zurück und sucht euch aus dem örtlichen Tierheim eine verschmuste, unkomplizierte Katze aus. Am besten eine, die auch gern als Einzelprinzessin lebt, denn ihr seid ja bereits zu mehreren.

Alles Gute und ganz liebe Grüße 🙂
Bärbel

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Holger Horst 29. Oktober 2020 - 23:09

Hallo Bärbel,
Ich weiss nicht weiter, ich habe eine 2 1/2 Jahre von Freunden bekommen weil sie bei deren Umzug leider nicht mitkann. Immer wenn ich bei denen zu Besuch war, war sie zwar schüchtern aber wenn sie einmal gekrabbelt wurde, wollte sie nicht mehr aufhören. Jetzt habe ich sie vor zwei Tagen zu mir geholt. Ich habe sie aus der Box genommen und ihr zuerst das Katzenklo gezeigt und sie dann in Ruhe gelassen. Sie ist dann kurz drauf auf einen schrank gesprungen um sich zu verstecken. Ich bin davon ausgegangem das sie kurz drauf neugierig wird und mal gucken kommt. Als sie ein paar std später noch dort war habe ich ihr wasser und futter mit auf den schrank gestellt (da ist platz genug). Morgens und Abends tausch ich das unberührte Wasser und Futter gegen frisches aus. Sie ist jetzt seit ca 36 std da oben. Sie lässt sich streicheln ohne zu zucken. Auf leckerlis reagiert sie leider auch nicht. Das Katzenklo (wo sie ungesehen hin könnte) ist auch unbenutzt. Bin leider völlig ratlos …
Würde mich über jeden Tip freuen.
Im vorraus besten Dank

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Bärbel 30. Oktober 2020 - 11:12

Hallo Holger,

erst einmal herzlichen Glückwunsch zum vierbeinigen Familienzuwachs 🙂

Verwendest du exakt das gleiche Futter und das gleiche Katzenstreu wie die Vorbesitzer? Das wäre wichtig. Kann sie ohne Probleme vom Schrank runter? Manche Katzen klettern hinauf, wissen aber nicht mehr, wie sie hinunter kommen. Stelle ihr einen Stuhl hin. Stelle ihr außerdem Futter und Wasser auf den Boden, Futter und Wasser nie zusammen sondern getrennt voneinander. Die Schüsseln bitte an einen ruhigen, gemütlichen Platz, von dem aus sie die Umgebung beobachten kann. Das Gleiche gilt fürs Klo.

Wenn sie noch länger nicht frisst und vor allem die Toilette nicht benutzt, solltest du beim Tierarzt anrufen.

Alles Gute und liebe Grüße
Bärbel

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Fenja 5. November 2020 - 5:56

Hallo Bärbel,
seit nun zwei Nächten lebt eine achtjährige Katze bei uns. Ihr Verhalten finde ich allerdings seltsam, vielleicht kannst du es dir erklären: Tagsüber liegt sie nur unter dem Sofa und kommt nicht hervor und nimmt höchstens Leckerlies an. An beiden Abenden wurde sie dann gegen 19:00 neugierig, ließ sich streicheln, forderte diese Streicheleinheiten sogar penetrant und versuchte auf das Sofa zu springen (was wir ihr allerdings nicht erlauben möchten, sie soll auf dem Sofa ihren eigenen Platz bekommen. So hat es auch bei meiner vorherigen Katze gut funktioniert).
Von der Sofaecke hat sie sich noch nicht weggetraut.
Sie frisst, trinkt, nimmt Leckerlies an und nutzt das Katzenklo, allerdings nur nachts, wenn wir nicht im Raum sind oder wenn sie denkt, dass ich schlafe.
Wie sollten wir vorgehen? Ruhig viel im Raum aufhalten oder sie doch lieber alleine lassen?
Viele Grüße
Fenja

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Bärbel 5. November 2020 - 8:09

Hallo Fenja,

herzlichen Glückwunsch zur neuen Mitbewohnerin 🙂

Am Morgen und am Abend ist die Zeit, in der Katzen bevorzugt jagen. Auch Elvis dreht am Abend auf (leider manchmal auch in der Nacht) und ist tagsüber eher ruhig.

Bitte lass sie doch aufs Sofa, sie zeigt ja ganz deutlich, dass sie zu euch möchte. Ich bin mir sicher, dass sie dann auch schneller Vertrauen fasst. Und was bei der einen Katze funktioniert hat, muss bei der nächsten noch lang nicht klappen. Katzen sind Individualisten und deine neue Samtpfote ist ja schon 8 Jahre alt und bringt ein Vorleben und eigene Gewohnheiten mit.

Liebe Grüße
Bärbel

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Adriana 28. September 2020 - 13:52

Liebe Bärbel, ich habe ein Kätzchen in unserem Geschäft gefunden. Es muss irgendwie in das Erdgeschoss geflüchtet sein und in unseren Laden. Dort habe ich es eingefangen und einige Bisse davon getragen. Hätte ich es nicht getan, dann wäre es sicherlich überfahren worden an der großen Kreuzung vorm Geschäftshaus. Der Tierarzt sagte, dass es ca. 10 wochen alt sei und gesund und munter. Es wurde entwurmt und von Weitem begutachtet. Mittlerweile konnte ich sehen, dass es ein kleiner Kater ist. Er lebt in meinem Zweitbadezimmer und kommt aus dem Schuhregal nicht mehr vor. Davor habe ich einen Teppich gehangen, damit er seine Ruhe hat. Er frisst sehr gut und benutzt auch ganz vorbildlich die Katzenklos. Spielt wie ein Verrückter und hat sichtlich Spaß – wenn wir nicht im Bad sind. Ich habe die Tür immer geschlossen, weil ich noch zwei Kater und einen Hund habe. Den kleinen könnte ich nie wieder einfangen und in Sicherheit bringen. Der ist extrem ängstlich und würde mich direkt zerfleischen. Ich habe sonst keine Angst vor Tieren – aber das möchte ich uns beiden nicht antun. Der kleine Kerl knurrt und faucht, wenn ich in seine Nähe komme. Wenn ich aber draussen am Fenster sitze, dann kommt er und schmust mit der Fensterscheibe und spielt mit meiner Hand. Öffne ich die Tür zum Bad, dann sitzt er sofort wieder im Versteck. Manchmal mautzt er hinter der Tür und tobt mittlerweile sogar, wenn wir an der Tür vorbei laufen. Man könnte sagen, das sind minikleine Fortschrittte. er ist mittleiweile seit ca. 2 Monaten bei uns. Ich bin ja geduldig und kann warten bis er soweit ist – ich mache mir nur Gedanken, was ich mache, wenn er geschlechtsreif wird und anfängt zu duften. Er könnte draussen sein, wie meine anderen Kater – selbst wenn er scheu und ängstlich bleibt – wir wohnen im Outback. Aber ohne kastrieren haut er mir ab, verhaut die anderen Kater oder markiert das ganze Grundstück. Das möchte ich nicht riskieren. Ich habe aber keine Ahnung, wie ich ihm das Leben vereinfachen kann und er endlich nicht mehr so viel Angst haben muss und wie ich ihn jemals wieder zum Tierarzt bekomme. Nach 42 Jahren mit Katzen ist das mein absoluter Härtefall. Das wird wohl seine Ursache haben.

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Bärbel 28. September 2020 - 16:56

Hallo Adriana,

habe ich das richtig verstanden: Der kleine Kater ist seit 2 Monaten alleine in deinem Badezimmer eingesperrt? Seit er 10 Wochen alt ist? Puh! Kein Wunder, dass er ängstlich und aggressiv ist. Du musst dringend an der Unterbringung etwas ändern! Der braucht Gesellschaft und ein Umfeld, in dem er sich entwickeln kann. Wenn du ihm das nicht bieten kannst (was ich verstehe, wenn du andere Tiere hast) gib ihn bitte ab.

Kitten sollten frühestens mit 12 Monaten von ihrer Mutter getrennt werden, denn bis dahin haben sie noch viel zu lernen. Jetzt ist es ja passiert, aber für alle anderen die hier mitlesen: Besser wäre es gewesen, nach der Mutter bzw. den ursprünglichen Besitzern zu suchen. Wahrscheinlich ist der Kleine irgendwo ausgebüxt…

Ich wünsche dir und dem Kätzchen eine gute Entscheidung.
Viele Grüße
Bärbel

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Ani 14. Juli 2020 - 16:53

Hallo,

Wir haben gestern völlig ungeplant eines von drei ausgesetzen Kitten bei uns aufgenommen (die anderen beiden durften zusammen bei meiner Schwägerin bleiben).

Die Kitten hat meine Schwägerin vor drei Tagen in einem Karton neben einem Altglaskontainer gefunden. (Anzeige wurde erstattet und meine Schwägerin hat sie noch am selben Tag vom Tierarzt anschauen lassen, sie wurden entwurmt und vorsorglich auf Parasitenbefall behandelt).

Herkunft: unbekannt
Geschlecht: männlich
Alter vom Tierarzt geschätzt: 12-13 Wochen
Zustand: gepflegt, alterstypisches Gewicht
Momentan Charakter: sehr ängstlich, scheu

Im Haushalt lebt ein bereits 15 jähriger Kater und ein geistig behindertes Kind.

Trotz der kurzfristigen Situation haben wir versucht es so schonend wie möglich zu machen.

Wir haben den Neuankömmlinge erstmal in einem Zimmer separiert. Im Zimmer habe ich ein Wasserschälchen, etwas Futter und ein Katzenklo am anderen Ende des Zimmers aufgestellt. Nach Öffnen der Transportbox ist der Kleine unter den Schrank geschlüpft. Dort blieb er über Stunden.

Zum fressen kam er raus, das Schälchen war leer.

Unserer ältere Katze Sam haben wir die Decke aus der Transportbox hingelegt zum Geruch kennenlernen. Er ist ein ruhiger, sensibler, nicht dominanter Kater, der aufgeschlossen auf andere Katzen zugeht, wobei ihm sehr dominante Katzen nicht wohl gesonnen sind.

Zu später Stunde haben wir die Zimmertür geöffnet um der Katze über Nacht freien Zugang zur Wohnung zu ermöglichen.

Diese Chance hat er auch genutzt und ist auf Entdeckungsreise gegangen. Danach hat er sich unters Sofa verkrümelt. Während der Nacht hat er bitterlich geschriehen und auf das Sofa gekotet.

Seit heute morgen traut er sich hin und wieder raus läuft aber völlig scheu sofort ins nächste Versteck. Ich rede viel und nehme nur kurz blinzelnd Blickkontakt auf.

Auch mit Sam gab es die erste Kontaktaufnahme die sehr friedlich ablief.

Unser Sohn akzeptiert den Rückzug der kleinen Katze anstandslos und bedrängt diese nicht.

Trotz unserer Rücksichtnahme faucht er uns nur an und hat heute bereits 2x auf das Sofa gepinkelt sowie in der Nacht darauf gekotet.

Was können wir tun, damit er nicht unser Sofa als Katzenklo benutzt? Ein Katzeklo will ich nicht auf dem Sofa stehen haben und ich habe 2 in der Wohnung aufgestellt. Erstmal abwarten?

Schöne Grüße Ani

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Bärbel 16. Juli 2020 - 10:13

Hallo Ani,

bitte entschuldige, dass ich jetzt erst antworte. Toll, dass ihr euch der Kätzchen angenommen habt <3 Du machst das sehr gut, finde ich. Der Kater ist ja noch sehr klein und vermisst wahrscheinlich seine Mutter und seine Geschwister. Das mit dem Fauchen legt sich bestimmt, wenn er Vertrauen gefasst hat.

Über seine Vergangenheit ist nichts bekannt. Vielleicht weiß er nicht, wie er ein Katzenklo benutzt. Dann müsstest du ihm das beibringen. Am besten, du deckst das Sofa erst einmal irgendwie wasserdicht ab. Vielleicht mit einem alten Matratzenschoner oder einer alten Wickelauflage. Außerdem solltest du noch ein drittes Katzenklo besorgen.

Ganz liebe Grüße, auch an deinen Sohn und die beiden Kater 🙂
Bärbel

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Tanja 18. Juli 2020 - 15:41

Hallo wir sind seit Mittwoch Abend stolze Besitzer von zwei 12 Wochen alten Kitten. Der eine ist ein Kater und das andere eine Katze. Es sind Geschwister und Norwegische Waldkatzen. Der Kater ist noch sehr scheu und lässt sich nicht anfassen…aber es spielt, schläft schon am Stuhl und frisst und trinkt und geht auf Katzenklo. Also alles im grünen Bereich. Die Katze ist eigentlich die Mutigere von Beiden. Läßt sich schon streicheln, ist immer forscher im erkunden und so weiter. Aber sie ist auch diejenige die wenn sie wach ist unentwegt miaut. Sogar beim fressen beim trinken. Sie läuft dann in der Wohnung hin und her und mauzt ider liegt am Stuhl und mauzt. gesund sind die, waren erst am Dienstag beim Arzt…ich bin echt verweifelt

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Bärbel 20. Juli 2020 - 10:17

Hallo Tanja,

leider habe ich auch keine Erklärung. Vielleicht sucht sie ihre Mutter?

Ich drücke die Daumen, dass sich die beiden gut einleben und sich das ständige Miauen bald legt 🙂 Wenn es gar nicht besser wird, würde nochmal zum Tierarzt mit ihr.

Liebe Grüße
Bärbel

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Katharina 16. Juli 2020 - 16:12

Liebe Bärbel,
Ich brauche einen Ratschlag und hoffe auf dich:) Nachdem wir im Frühjahr den besten Kater der Welt einschläfern mussten, haben wir uns entschieden eine Tierheimkatze bei uns aufzunehmen. Und wie das Leben so spielt, sind es nun zwei. Die beiden sind Geschwister und wurden im September 19 geboren, kamen anschließend viel zu früh zu einer Familie mit Kleinkinden, die die Katzen gequält haben. Im Januar kamen sie dann ins Tierheim, nachdem sie die Besitzer gebissen haben. Im Tierheim dauerte es einige Wochen, bis sie sich in Spieldistanz an Menschen rantrauten. Wir haben eine vierjährige Tochter mit einem großen Herz für Tiere und als die Tierheimbesitzerin die drei zusammenspielen sah, hat sie uns gefragt, ob wir die beiden nehmen würden. Seit Montag sind sie nun bei uns. Sie verstecken sich nicht und waren bis jetzt in keinster Weise aggressiv gegenüber uns. Anfassen können wir sie aber noch nicht, versuchen es auch nicht. ABER.. das Weibchen hat schon dreimal ins Bett und einmal in die frischgewaschene Wäsche gepinkelt. Weisst du eind Methode, wie wir ihr das abgewöhnen können? Ich habe das Gefühl, sie versucht mich mit allen Mitteln dazu zu bringen, sie rauszulassen (Fenster öffnen geht gar nicht momentan), aber vielleicht sehe ich das total falsch. Und solange sie uns gegenüber so scheu und misstrauisch sind, möchte ich sie auf keinen Fall rauslassen.
Danke & liebe Grüße, Katharina

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Bärbel 17. Juli 2020 - 9:58

Liebe Katharina,

was für ein schrecklicher Start ins Leben für die beiden Kätzchen. Es ist nicht normal, dass Kinder Tiere quälen, wahrscheinlich lief in dieser Familie einiges schief 🙁 Ich würde die beiden auf jeden Fall noch mindestens vier Wochen drin behalten.

Bei Unsauberkeit sollte man immer zuerst zum Tierarzt, um eine körperliche Erkrankung auszuschließen. Kennst du meine Artikel zu Unsauberkeit? Hier der Link zu Teil 1: https://www.lieblingskatze.net/unsauberkeit-bei-katzen-1-ursachen/. Wenn das Weibchen gesund ist und du nicht weiterkommst, könntest du eine Katzenpsychologin zu Rate ziehen.

Alles Gute und liebe Grüße 🙂
Bärbel

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